Die Ratingagentur Fitch hat am Dienstagabend mit der erwarteten Massenabstufung von europäischen Banken begonnen. Mehrere deutsche Banken, etwa die Commerzbank und auch die Deutsche Bank werden nun schlechter bewertet.
Die Commerzbank wurde von Fitch gleich um vier Noten schlechter bewertet, und zwar mit «BBB» statt «A+». Das sind nur mehr zwei Stufen über Ramschniveau. Allerdings ist der Ausblick «positiv», das Institut könnte also demnächst heraufgestuft werden.
Bei der Deutschen Bank hingegen wurde das Rating zwar nur um eine Stufe auf «A» gesenkt, der Ausblick ist aber «negativ». Das Rating der deutschen Pfandbriefbank hat sich von «A-» auf «BBB» verschlechtert, ausserdem wurde das Institut mit negativem Ausblick versehen. Auch für deutsche Sparkassen und Genossenschaftsinstitute senkte Fitch die Daumen.
Aufgrund der neuen Bankenabwicklungsrichtlinie der EU geht Fitch davon aus, dass Banken im Krisenfall nicht mehr damit rechnen können, dass der Steuerzahler einspringt. Den neuen Regeln zufolge sollen nämlich vor allem die Anleihegläubiger haften.
Bisher hat Fitch zwischen einem sogenannten Stand-Alone-Rating und dem tatsächlich Rating unterschieden. Das Stand-Alone-Rating steht für die Widerstandskraft der Banken ohne staatliche Unterstützung. Das offizielle Rating fiel vielfach besser aus, da da schon miteingerechnet ist, dass sie den Staat im Rücken haben.