Raubkunst-Streit um Klees „Sumpflegende“ kommt vor Gericht

Der jahrelange Raubkunst-Streit um Paul Klees Gemälde „Sumpflegende“ (1919) beschäftigt erneut die Justiz. Die Erben der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers fordern das Bild von der Stadt München zurück.

Der jahrelange Raubkunst-Streit um Paul Klees Gemälde „Sumpflegende“ (1919) beschäftigt erneut die Justiz. Die Erben der Kunstsammlerin Sophie Lissitzky-Küppers fordern das Bild von der Stadt München zurück.

Die Erben haben beim Landgericht eine Klage auf Herausgabe eingereicht, wie ihr Anwalt Christoph von Berg am Dienstag mitteilte. Das Landgericht konnte den Eingang der Klage zunächst nicht bestätigen.

Im Jahr 1927 hatte Lissitzky-Küppers das Gemälde als Dauerleihgabe an das Provinzialmuseum in Hannover gegeben, um ihrem Ehemann nach Russland zu folgen. Dort wurde das Bild 1937 von den Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmt, später in der Münchner Propaganda-Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt und 1941 an einen Nazi-Kunsthändler verkauft.

1962 versteigerte ein Kölner Auktionshaus das Gemälde, 1982 kaufte es die Stadt München für die Galerie im Lenbachhaus.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude wies die Forderung am Dienstag zurück und betonte: „Die Stadt München kann in keiner Weise mit der nationalsozialistischen Einziehung der ‚Sumpflegende‘ in Verbindung gebracht werden.“ Er begrüsse es aber, dass es nun zu einer gerichtlichen Klärung komme.

Schon im Jahr 1993 hatte das Landgericht München eine Herausgabeklage von Lissitzky-Küppers‘ Sohn Jens Lissitzky abgewiesen. Im neuen Rechtsstreit wollen die Erben neue Dokumente vorlegen.

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