So nah kam die Sonde «Dawn» dem Zwergplaneten Ceres noch nie. Ihre Bilder aus 385 Kilometer Höhe sind daher besonders detailreich. Forscher lesen daraus, dass es Wassereis auf Ceres gibt.
Auf dem Zwergplaneten Ceres gibt es gefrorenes Wasser. Das bestätigten Forscher des Göttinger Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) nach der Auswertung gestochen scharfer Aufnahmen ihrer Kameras auf der NASA-Raumsonde «Dawn».
Seit die Sonde im Dezember in einer Höhe von 385 Kilometern ihre niedrigste Umlaufbahn um den Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter erreicht habe, gebe es Bilder von bisher unerreichter Genauigkeit, teilte das MPS am Dienstag mit.
Zu sehen sei eine überraschende Vielfalt an Kraterlandschaften, die vermutlich durch Asteroiden-Einschläge entstanden seien, sagte ein Sprecher. Aus der Beschaffenheit der Krater lasse sich die Zusammensetzung der oberflächennahen Schichten von Ceres bestimmen.
Verräterische Oberflächenstrukturen
Die Ergebnisse bestätigten frühere Befunde. Danach befinde sich zumindest stellenweise in nur geringer Tiefe unter der Oberfläche gefrorenes Wassereis, das Salze enthält, wie sie auch in Salzseen auf der Erde vorkommen. Schlage ein Asteroid auf eishaltige Schichten ein, so werde das Oberflächenmaterial teilweise oder ganz geschmolzen. Beim Erstarren gebe es dann andere Strukturen als bei Einschlägen in Gestein.
Ceres ist der grösste Himmelskörper seines Asteroidengürtels. Der Zwergplanet hat einen mittleren Durchmesser von etwa 940 Kilometern und ist rund fünf Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
Die Raumsonde «Dawn» war 2007 gestartet. 2011 hatte sie den Asteroiden Vesta erreicht und ein Jahr lang untersucht. Im März 2015 schwenkte sie in eine Umlaufbahn um Ceres ein. Die Sonde soll den Zwergplaneten noch bis mindestens zum 30. Juni untersuchen.