Eine Schicht aus Staub und Eis bedeckt den Kometen «Tschurjumow-Gerassimenko», den die Weltraum-Sonde «Rosetta» derzeit im All verfolgt. Das deuten Forscher der europäischen Weltraumorganisation ESA aus ersten Messergebnissen, die die Sonde per Funk zur Erde schickte.
Zum Zeitpunkt der Messung war die Sonde zwischen 14’000 und 5’000 Kilometer von dem Kometen entfernt, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln am Freitag mitteilte. Seit Juli begleitet «Rosetta» einen Kometen auf seiner Laufbahn zur Sonne. Noch sei der Komet 543 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, teilte das DLR mit.
Weil Kometen in der Forschung als Überbleibsel der ursprünglichen Materie gelten, erhoffe man sich tiefe Einsicht in die Vergangenheit unseres Planetensystems, sagte eine Sprecherin des DLR-Instituts für Planetenforschung in Berlin.
Direkte Rückschlüsse auf die Entstehung des Universums liessen die ersten Messungen zwar nicht zu. Sie seien aber durchaus ein «Meilenstein für die künftige Forschung», so die Sprecherin weiter.
Im November soll «Rosetta» auf dem Kometen landen und seinen Kern erforschen. An dem Forschungsprojekt sind die nationalen Raumfahrtagenturen aus Italien, Frankreich und Deutschland beteiligt.
Berner Messgerät
Mit an Bord ist auch Messgerät aus der Schweiz namens «Rosina», das von Forschern der Universität Bern entwickelt wurde. Das Massenspektrometer misst Kometenstaub und bestimmt, aus welchem Material die Teilchen sind.
Die Herausforderung war es, ein solches Gerät zu entwickeln, das auch im Weltall funktioniert, möglichst klein und leicht ist und extreme Bedingungen aushält. Das Gerät wurde von der Firma RUAG Space in Zürich gebaut.