Die Credit Suisse ist in Italien ins Visier der Steuerbehörden geraten. Büros der Grossbank in Mailand sind im Dezember von der italienischen Finanzpolizei Guardia di Finanza durchsucht worden.
Die Credit Suisse bestätigte in einer Stellungnahme die Razzia.«Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden», erklärte die Bank weiter.
Italienischen Medienberichten zufolge steht die Razzia im Zusammenhang mit Ermittlungen der Steuerbehörden gegen rund 1000 reiche Italiener, die verdächtigt werden, geschätzt 8 Milliarden Euro am Fiskus vorbeigeschleust zu haben.
Die «Handelszeitung» berichtete am Donnerstag, die Guardia di Finanza habe Dokumente der CS-Tochter Life & Pension beschlagnahmt, welche während Jahren über einen Ableger auf Bermuda reichen Italienern so genannte Versicherungsmäntel angeboten habe. Die Razzia hänge mit dem jüngsten Selbstanzeigeprogramm zusammen, mit dem sich reuige Steuersünder offenbaren müssten.
Die Credit Suisse ist in Bedrängnis geraten, während die Verhandlungen zwischen Italien und der Schweiz über ein neues Steuerabkommen laut Medienberichten vor dem Durchbruch stehen. Die CS erklärte, sie begrüsse das italienische Selbstanzeigeprogramm, kombiniert mit einem Abkommen zwischen den Regierungen beider Länder, und werde dessen Umsetzung unterstützen.