Bei einer grossangelegten Razzia nahe der deutsch-französischen Grenze hat die Polizei im Elsass am Dienstagmorgen 39 mutmassliche Drogendealer festgenommen. In Deutschland wurden drei weitere Verdächtigte gefasst und in Basel zwei Wohnungen durchsucht.
Nach Angaben der Präfektur im elsässischen Colmar waren an der Operation rund 250 Polizisten beteiligt, darunter auch Beamte aus der Schweiz und Deutschland. Bei den Verdächtigten wurden rund 50 Kilogramm von Produkten beschlagnahmt, die zur Vermischung mit Heroin bestimmt waren, wie Staatsanwalt Rémi Coutin in Nancy mitteilte.
Dem Dealerring gehören nach Angaben aus Nancy vor allem Albaner und Kosovaren an. Die Dealer sollen im Südelsass und den benachbarten deutschen und schweizerischen Grenzregionen regen Handel mit Heroin getrieben haben. Laut Coutin hatten die Ermittlungen im Sommer 2010 im deutsch-französisch-schweizerischen Grenzgebiet begonnen.
Federführend war zunächst die Grenzpolizei im südelsässischen Saint-Louis just an der Grenze zu Basel. Ende 2011 wurde die baselstädtische Staatsanwaltschaft über die geplante Grossrazzia informiert, wie diese am Dienstagnachmittag ihrerseits mitteilte.
Hausdurchsuchungen in Basel
Anfang 2012 wurde nach Angaben Coutins im Rahmen von der EU-Agentur für Justizzusammenarbeit Eurojust eine grenzüberschreitende Ermittlergruppe geschaffen. Die Verdächtigen sollen nun am Donnerstag von der Staatsanwaltschaft verhört werden. Die Behörden wollen am 23. Oktober in Nancy die Medien näher informieren.
Im Zuge der Grossrazzia wurden am Dienstag anhand eines französischen Rechtshilfegesuches auch in Basel zwei Domizile von Tatverdächtigen durchsucht. Dabei wurden Beweismittel sichergestellt, wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte.
Die beiden verdächtigten Männer befanden sich indes derweil nicht in Basel. Der eine, laut Basler Staatsanwaltschaft ein 27-jähriger Mazedonier, wurde jedoch in Deutschland festgenommen. Zum anderen Mann wurde nichts bekannt gegeben.