Mit der Partie zwischen dem Aufsteiger MSV Duisburg und dem 1. FC Kaiserslautern beginnt heute Abend die Saison der 2. Bundesliga. Im Kampf um die Bundesliga-Plätze wollen auch Schweizer mitmischen.
«Wir haben hart für die 2. Liga gearbeitet, jetzt wollen wir da auch bestehen», erklärte MSV-Coach Gino Lettieri vor dem Auftaktmatch, zu dem 25’000 Zuschauer erwartet werden. Den «Zebras» war vor zwei Jahren die Lizenz entzogen worden, die Folge war der Zwangsabstieg in die 3. Liga. Ob Rolf Feltscher in der Saisoneröffnung – wie vor seinem Innenbandriss Ende März – als Rechtsverteidiger zum Einsatz kommen wird, liess Lettieri noch offen.
Neben Feltscher spielen fünf weitere Schweizer in der zweithöchsten Liga Deutschlands. Mit dem derzeit verletzten Saulo Decarli, Orhan Ademi und dem Westschweizer Talent Salim Khelifi steht bei Eintracht Braunschweig (noch) ein Trio unter Vertrag. Adrian Nikci versucht mit einem Einjahresvertrag bei Union Berlin, seine massiv ins Stocken geratene Ausland-Karriere neu zu lancieren. In Freiburg soll der aus Zeiten mit den Grasshoppers bestens bekannte Amir Abrashi mithelfen, den sofortigen Wiederaufstieg zu schaffen.
Mutmasslich am ehesten wird Fabio Coltorti im Fokus stehen. Seit 2012 ist der Luzerner Keeper die Nummer 1 im Tor des damaligen Viertligisten RB Leipzig. Zwei Mal stieg er mit den Sachsen schon auf, nun soll es nochmals eine Liga höher gehen. Seinen Platz hat der offiziell beste Goalie der letzten Rückrunde aber nicht mehr auf sicher. Von Partnerverein Salzburg kam der Ungar Peter Gulacsi, einer von mehreren Transfers. Grosszügig unterstützt und gesponsert vom österreichischen Getränkehersteller Red Bull gab RB bei seiner Spieler-Shopping-Tour geschätzte 15,6 Millionen Euro aus – so viel wie kein anderer Zweitliga-Klub je zuvor.
Acht Millionen überwiesen die Leipziger allein für Mittelstürmer Davie Selke an Werder Bremen. Zur Einordnung: In der gesamten Liga wurden 26 Millionen Euro für Neuzugänge ausgegeben. Kein Wunder, dass die Mannschaft von Ralf Rangnick bei den Zweitliga-Trainern Favorit auf den Aufstieg ist. In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur erklärten elf Coaches RB zum Anwärter Nummer 1 auf den Aufstieg.
Ziemlich laute Töne stimmte auch René Weiler an. In seiner ersten Saison mit Nürnberg von Beginn an hat der Zürcher Coach die Rückkehr in die Bundesliga als Ziel ausgegeben. Weiler hat nach dem neunten Rang 2014/15 und vielen Schwankungen viel mehr Entscheidungskompetenz erhalten. Entsprechend steht der 41-Jährige, der die «Glubberer» im November 2014 übernommen hat, nun in der Verantwortung. «Mit der Neuverteilung der Macht ist diese Mannschaft aber nun auch deutlich Weilers Baby. Es gibt für ihn nun wenig bis keine Ausreden mehr, wenn es um die Zielsetzung geht, den Club möglichst bald in die Bundesliga zurückzuführen», schrieb die «Mittelbayerische Zeitung» neulich.