Die ersten Viertelfinalisten der Champions League heissen Real Madrid und Wolfsburg. Nach den Auswärtssiegen nützen beide im Rückspiel gegen die AS Roma (2:0) respektive Gent (1:0) die gute Ausgangslage.
Dass im Bernabeu die Römer Ikone Francesco Totti im vielleicht letzten Europacup-Auftritt der langen Karriere bei seiner Einwechslung (74.) langen Applaus erhielt, war überaus generös. Denn Real Madrid führte zu diesem Zeitpunkt 2:0, nachdem es einige heikle Momente zu überstehen hatte. Mohamed Salah vergab zwei ausgezeichnete Chancen, mit dem Führungstor für die AS Roma den Favoriten in Bedrängnis zu bringen. Edin Dzeko oder Alessandro Florenzi scheiterten ebenfalls aus guter Position.
2008 hatten die Römer den gleichen Gegner während der ersten Amtszeit von Luciano Spalletti im Achtelfinal eliminiert. Davon waren sie, zumindest was das Resultat aus 180 Minuten betrifft, diesmal weit entfernt. Bei anderem Verlauf des Rückspiels wäre das kein Ding der Unmöglichkeit gewesen.
Cristiano Ronaldos 13. Wettbewerbs-Tor der Saison (90. insgesamt) und das 2:0 durch James Rodriguez sorgten innert vier Minuten für zu klare Verhältnisse zugunsten Reals, das mit dem Gewinn der Champions League eine zweite titellose Saison in Folge verhindern könnte. Mit dem Viertelfinal-Vorstoss legten die Madrilenen nun einmal eine seit 1987 währende Negativserie ab. In den letzten acht K.o.-Duellen mit italienischen Teams waren sie jeweils gescheitert.
Kein «Wunder von Wolfsburg»
Wolfsburgs Weiterkommen gegen den Champions-League-Debütanten Gent war weitgehend ungefährdet. Der Bundesligist kontrollierte den Zweiten der belgischen Meisterschaft, abgesehen von den letzten zehn Minuten des Hinspiels mit den beiden Gegentoren (vom 3:0 zum 3:2), ohne Schwierigkeiten. Die taktische clevere Ausrichtung liess es nicht zu, dass Gent überhaupt vom «Wunder von Wolfsburg» träumen konnte.
«Wenn wir in Führung gehen, kann das klappen», hatte Trainer Hein Vanhaezebrouck gesagt. Nur passierte das trotz erheblichem Aufwand auch darum nicht, weil Gent mit dem Tessiner Flügel Danijel Milicevic nicht alles riskierte. Die Folge davon war eine Partie, die weder sonderlich unterhaltsam noch spannend war. Für einen der raren Höhepunkte sorgte André Schürrle, der in der 74. Minute nach schöner Vorlage des doppelten Hinspiel-Torschützen Julian Draxler das 1:0 erzielte. Dieser Treffer nahm Gent den letzten Funken Hoffnung.
Wolfsburg – Gent 1:0 (0:0)
23’475 Zuschauer. SR Skomina (SLO). Tor: 74. Schürrle 1:0.
Wolfsburg: Casteels; Träsch, Knoche, Dante, Rodriguez; Guilavogui, Luiz Gustavo; Arnold (83. Vieirinha), Draxler (78. Caligiuri), Schürrle (89. Schäfer); Kruse.
Gent: Sels; Rafinha (78. Foket), Nielsen, Gershon, Asare; Dejaegere, Neto, Kums, Matton (68. Saief); Milicevic, Simon (70. Coulibaly).
Bemerkungen: Wolfsburg ohne Benaglio, Ascues, Dost, Jung und Naldo, Gent ohne Mitrovic und Vandenbussche (alle verletzt). Keine Verwarnungen.
Real Madrid – AS Roma 2:0 (0:0)
70’000 Zuschauer. SR Marciniak (POL). Tore: 64. Ronaldo 1:0. 68. Rodriguez 2:0.
Real Madrid: Navas; Danilo, Ramos, Pepe, Marcelo; Modric (75. Jesé), Casemiro (84. Kovacic), Kroos; Bale (61. Vazquez), Rodriguez, Ronaldo.
AS Roma: Szczesny; Florenzi, Manolas, Zukanovic, Digne; Pjanic (46. Vainqueur), Keita; Salah (86. Maicon), Perotti; El Shaarawy (74. Totti); Dzeko.
Bemerkungen: Real Madrid ohne Benzema, Roma ohne De Rossi, Gyömber, Nainggolan, Rüdiger und Strootman (alle verletzt). 87. Pfostenschuss von Perotti. Verwarnungen: 37. Danilo (Foul). 76. Zukanovic (Foul).