Der Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid am Samstag im Camp Nou steht im Zeichen des Abschieds des im Alter von 68 Jahren in Barcelona verstorbenen Johan Cruyff.
Vor dem Gipfeltreffen zwischen den beiden Erzrivalen werden die Fans dem ehemaligen Barcelona-Spieler (1973 bis 1978) und -Trainer (1988 bis 1996) mit einer Choreografie mit den Worten «Danke, Johan» die Ehre erweisen. Die niederländische Fussball-Legende, die letzte Woche verstorben ist, gilt als Begründer der modernen Spielphilosophie der Katalanen. Als Trainer gewann Cruyff mit dem FC Barcelona neben vier Meistertiteln 1992 auch den Europacup der Meister, den ersten in der Klubgeschichte.
«Es wäre sehr schön, Real zu schlagen und den Sieg Cruyff zu widmen», sagte Barças Mittelfeldspieler Andres Iniesta. «Er gab uns, unseren Fans und der Fussball-Welt sehr viel.» Vor dem Anpfiff gibt es eine Schweigeminute, zudem wird eine Hommage auf den grossen Bildschirmen im Camp Nou an die legendäre Nummer 14 der Niederlande erinnern.
Für die Gäste aus Madrid ist der Clásico das Spiel der letzten Chance im Kampf um den Meistertitel. Acht Runden vor Schluss beträgt der Rückstand Reals auf den Leader Barcelona zehn Punkte, Stadtrivale Atletico liegt einen Punkt vor den Königlichen. Für Reals Trainer Zinédine Zidane, der in seiner Kindheit selbst ein grosser Cruyff- und Barcelona-Bewunderer war, ist es der erste Clásico als Coach. «Nur ein Sieg ist gut genug. Ich weiss, wie die Dinge in diesem Klub laufen», so der Franzose, der als Spieler elf Clásicos bestritt. Das Aufeinandertreffen der beiden Erzrivalen sei das schönste Duell, dass es für einen Spieler gebe.
Die Madrilenen sinnen auf Revanche, nachdem es für sie im Hinspiel im Bernabeu eine 0:4-Schlappe abgesetzt hatte. Barcelona versucht, seine Serie von 39 Pflichtspielen ohne Niederlage fortzusetzen. «Gewinnen wird gegen Real, dann verbleibt Atletico als einziger Konkurrent im Titelkampf», sagte Barcelonas Trainer Luis Enrique. Am Dienstag trifft der Titelverteidiger Barcelona auf Atletico Madrid – allerdings im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League.
Das Aufeinandertreffen zwischen Barcelona und Real Madrid ist auch das Duell der zwei besten Sturmreihen der Welt: Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar (MSN) auf der einen Seite, Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo (BBC) auf der anderen Seite. Nach Toren in der Primera Division in dieser Saison führt das Barça-Trio mit 69:63.