Trotz einer eigentlich geltenden Feuerpause haben Rebellen nach Angaben von Aktivisten einen von syrischen Regierungstruppen gehaltenen Stadtteil von Aleppo beschossen. Bei dem Raketenbeschuss seien drei Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden.
Es seien die ersten Todesopfer, seit am Donnerstag eine Feuerpause für die umkämpfte Stadt ausgerufen worden war, berichtete am Sonntagabend die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Unter den drei Todesopfern waren den Angaben zufolge eine Frau und ein Kind. Die der syrischen Opposition nahestehende Beobachtungsstelle stützt sich auf eine dichtes Netz von Informanten der verschiedenen Konfliktparteien. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen.
Das im Norden von Syrien gelegene Aleppo wird teilweise von Rebellen kontrolliert, teilweise von Regierungstruppen. Die von den Rebellen kontrollierten Viertel im Osten der Stadt waren vor der Vereinbarung über die Feuerpause verstärkt von der syrischen Luftwaffe angegriffen worden. Zwischen dem 22. April und dem 5. Mai wurden dabei mehr als 280 Zivilisten getötet.
Waffenruhe gilt noch
Auf Druck der USA und Russlands stimmte die syrische Armee schliesslich einer zweitägigen Feuerpause in Aleppo und der gleichnamigen Provinz zu, die am Donnerstag in Kraft trat. Sie sollte zunächst bis Freitag um Mitternacht gelten und wurde dann nochmals um 72 Stunden verlängert. Sie gilt nun also bis Montag um Mitternacht.
Die Gewalt in Aleppo hatte die Sorge genährt, dass die am 27. Februar in Kraft getretene Waffenruhe für ganz Syrien vollends scheitern könnte. Von der von den USA und Russland vermittelten landesweiten Waffenruhe sind nur Dschihadistengruppen wie der Islamische Staat (IS) ausgenommen.