Rebellen in Zentralafrika zu Verhandlungen bereit

Die Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik haben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bangui gestoppt und sich zu Verhandlungen bereiterklärt. Die Gespräche in Gabuns Hauptstadt Libreville sollen kommende Woche starten.

Die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik demonstrieren (Archiv) (Bild: sda)

Die Rebellen in der Zentralafrikanischen Republik haben ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bangui gestoppt und sich zu Verhandlungen bereiterklärt. Die Gespräche in Gabuns Hauptstadt Libreville sollen kommende Woche starten.

Er habe die Truppen gebeten, ab heute in ihren Positionen zu bleiben, „denn wir wollen an den Gesprächen in Libreville teilnehmen, um eine politische Lösung zu finden“, sagte der Sprecher der Rebellenallianz Séléka, Eric Massi, telefonisch von Paris aus.

Er berate mit den Partnern in der Allianz über Wege aus dem Konflikt. Eine Lösung wäre ein politischer Übergang, der Präsident François Bozizé ausschliesse. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen könnten die Gespräche in Libreville am 10. Januar beginnen.

Bozizé hatte unter dem Druck der anrückenden Rebellen deren Teilnahme an einer Koalitionsregierung angeboten. Ausserdem werde er nach Ablauf seiner bis 2016 dauernden Amtszeit nicht wieder antreten, sagte der Präsident vergangenen Sonntag nach Beratungen mit dem Vorsitzenden der Afrikanischen Union (AU), Thomas Yayi Boni.

Vereinbarung missachtet

Seit Beginn ihres Aufstands vor drei Wochen hat die Allianz aus drei bewaffneten Gruppen ihren Vormarsch in der ehemaligen französischen Kolonie immer weiter vorangetrieben. Derzeit stehen die Rebellen rund 75 Kilometer vor der Hauptstadt Bangui.

Sie werfen Bozizé vor, sich nicht an eine 2007 geschlossene Vereinbarung zu halten: Er habe damals jenen Aufständischen, die ihre Waffen niederlegten, Geld versprochen – dies aber nicht gezahlt.

Der Aufstand unterstreicht die unsichere Lage in dem Land, in dem die Armut trotz reicher Uran-, Gold- und Diamanten-Vorkommen gross ist. Die Regierung hat über die Hauptstadt hinaus nur wenig Einfluss, weshalb Teile des Landes immer wieder in Konflikte von Nachbarländern wie Sudan und der Demokratischen Republik Kongo hineingezogen werden.

Zusammenstösse

Bei schweren Zusammenstössen zwischen Einwohnern und Rebellen wurden nach Angaben von Augenzeugen mindestens vier Menschen getötet. Zu den Ausschreitungen kam es am Dienstag, nachdem die Rebellen eine Zuckerfabrik geplündert hatten.

Dies sagten Bewohner des Dorfes Ngakobo nahe Bambari im Zentrum des Landes am Mittwoch. Demnach protestierten Einwohner gegen die Plünderungen der Bewegung Séléka, woraufhin die Rebellen das Feuer eröffneten und zwei Zivilisten erschossen. Bei Zusammenstössen wurden dann zwei der Aufständischen erstochen.

Die Fabrik war bereits vor wenigen Tagen von den Rebellen geplündert worden, die die Region kontrollieren. Daher sei die Stimmung vor Ort „sehr angespannt“ gewesen.

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