Die Rebellenbewegung Séléka in der Zentralafrikanischen Republik hat nach Angaben der Regierung zwei weitere Städte im Zentrum des Landes eingenommen. Die Aufständischen hätten in der Nacht zum Samstag die Städte Alindao und Kouango in der Nähe von Bambari unter ihre Kontrolle gebracht, hiess es.
Dies zeige den Willen der Rebellen, trotz laufender Gespräche über mögliche Friedensverhandlungen „Krieg“ zu führen, sagte der Minister für Territorialverwaltung, Josué Binoua.
Laut dem Minister sollen drei Delegationen an den Friedensverhandlungen in der gabunischen Hauptstadt Libreville teilnehmen. Jeweils 15 Mitglieder würden die Regierung, die Rebellen und die Opposition vertreten.
Auch Hollande reist an
Auch Präsident François Bozizé werde am Sonntag anreisen; die Verhandlungen sollten am Dienstag beginnen, hiess es. Zu der Rebellendelegation gehören demnach mehrheitlich Séléka-Mitglieder, unter ihnen der Chef der Bewegung, Michel Djotodia. Die Oppositionsgruppe werde vom Anwalt Nicolas Tiangaye angeführt.
Über den möglichen Beginn von Friedensverhandlungen hatte es am Freitag Verwirrung gegeben. Während die Zentralafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECCAS) erklärte, eine Delegation der Séléka solle am Sonntag zu Gesprächen nach Gabun reisen, sagte ein Rebellensprecher in Paris, er wisse nichts davon. Die ECCAS tritt in dem seit fast einem Monat andauernden Konflikt als Vermittlerin auf.
Die Rebellenbewegung Séléka hatte am 10. Dezember in Zentralafrika zu den Waffen gegriffen, um von der Regierung der früheren französischen Kolonie die Umsetzung mehrerer Abkommen zu fordern. Seitdem brachte sie weite Teile im Norden des Landes unter ihre Kontrolle.
Präsident Bozizé kündigte am vergangenen Sonntag seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit den Rebellen an. Diese stoppten daraufhin zunächst ihren Vormarsch auf die Hauptstadt Bangui.