In der umkämpften syrischen Stadt Aleppo soll in den nächsten Stunden Rebellen zufolge eine neuen Waffenruhe in Kraft treten. Am Donnerstagmorgen sollen die ersten Verletzten und Zivilisten aus den Rebellengebieten Aleppos gebracht werden.
Das erklärte der Sprecher der radikal-islamischen Miliz Ahrar al-Scham, Ahmed Kara Ali. Ein Sprecher der Rebellengruppe Nur al-Din al-Sinki bestätigte die Meldung.
Aktivsten berichteten zugleich von neuen Luftangriffen. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete heftigen Beschuss der verbliebenen Rebellengebiete Aleppos. Aus regierungsnahen Kreisen hiess es, die Armee und verbündete Milizen hätten den bislang heftigsten Angriff auf die oppositionellen Milizen begonnen.
Ein am Dienstag ausgehandeltes Abkommen über den Abzug von Kämpfern und Zivilisten aus Aleppos Rebellengebieten war am Mittwoch zunächst nicht umgesetzt worden.
Russland als Unterstützer der Regierung beschuldigte die Regimegegner, sich nicht an die Einigung gehalten und die Waffenruhe gebrochen zu haben. Die Rebellen wiederum warfen mit der Regierung verbündeten iranischen Milizen vor, sie hätten das Abkommen mit neuen Angriffen zum Scheitern gebracht.
Regierungstruppen haben seit Beginn einer Offensive den grössten Teil der von oppositionellen Milizen kontrollierten Gebiete Aleppos eingenommen. In den noch verbliebenen Vierteln der Rebellen halten sich noch Zehntausende Zivilisten auf. Wegen der monatelangen Blockade herrscht dort akuter Mangel an Trinkwasser, Nahrung und medizinischer Versorgung.