In Papua-Neuguinea ist ein von Ex-Regierungschef Sir Michael Somare angezettelter Umsturzversuch nach wenigen Stunden gescheitert. Der Anführer der Meuterer und ein Grossteil der beteiligten Soldaten wurden verhaftet; der von den Rebellen festgesetzte Militärchef kam wieder frei.
Brigadegeneral Francis Agwi sei freigelassen worden, sagte Ministerpräsident Peter O’Neill am Donnerstag in der Hauptstadt Port Moresby. Der Anführer der Rebellen, der Oberst im Ruhestand Yaura Sasa, sei verhaftet worden. Man habe sich um Sasa „gekümmert“, sagte der Regierungschef, ohne Details zu nennen.
Auch die meisten der 30 an der Meuterei beteiligten Soldaten seien unter Arrest, teilte der stellvertretende Premier Belden Namah mit. Gemäss Namah droht Sasa eine Anklage wegen Hochverrats, worauf die Todesstrafe steht.
Auf Befehl des Ex-Regierungschefs
Ex-Regierungschef Somare hatte mit der unblutigen Meuterei versucht, wieder an die Macht zu kommen, wie seine Tochter Bertha Journalisten mitteilte. Er und sein Kabinett hätten Sasa befohlen, Agwi als Miltärchef abzulösen.
Die Meuterer hatten am Donnerstag das Hauptquartier der Armee in Port Moresby gestürmt. Vor den Medien verlangten sie den Rücktritt von O’Neill binnen sieben Tagen und die Wiedereinsetzung von Somare als Regierungschef.
Sie beriefen sich dabei auf ein Urteil des Obersten Gerichtshof des Landes. Dieses hatte im vergangenen Dezember die Einsetzung O’Neills als Premier für unrechtmässig erklärt und verlangt, dass Somare wieder Regierungschef werde.
Der Anführer der Meuterer Sasa, der vor seinem Ruhestand Verteidigungsattaché in Indonesien war, erklärte vor Journalisten, der Aufstand sei nicht als Putsch des Militärs zu verstehen. Seine Aufgabe sei es, den Respekt vor der Verfassung wiederherzustellen.
Regierungsvertreter Namah sagte dagegen zu den Motiven der Aufständischen, Somare habe „keinen Verstand“ und benutze „schurkische Soldaten, um seiner eigenen Habgier und Selbstsucht zu folgen“.