Der mutmassliche kongolesische Kriegsverbrecher Bosco Ntaganda ist erstmals dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) vorgeführt worden. Der Rebellenführer wies am Dienstag in Den Haag alle Schuld von sich.
Der 39-Jährige mit dem Beinamen «Terminator» muss sich wegen Kriegsverbrechen während des Bürgerkrieges in Kongo-Kinshasa von 2002 bis 2003 verantworten. Er soll unter anderem für den Einsatz von Kindersoldaten, Mord und sexuelle Versklavung von Mädchen verantwortlich sein.
Aufmerksam verfolgte der in einen dunklen Anzug gekleidete Ntaganda die Verlesung der Vorwürfe. «Ich wurde über diese Verbrechen informiert, aber ich erkläre mich für unschuldig», sagte er darauf. Seine anschliessende Unschuldsbeteuerung unterbrach die Vorsitzende Richterin Ekaterina Trendafilova. Sie sagte, dazu könne er sich später äussern.
Am 23. September soll das Vorverfahren beginnen. In diesem prüfen die Richter, ob die Beweise gegen der ehemaligen Rebellenchef für einen Prozess ausreichen.
Der seit sieben Jahren gesuchte Rebellenführer hatte sich vergangene Woche überraschend in der US-Botschaft in der ruandischen Hauptstadt Kigali selbst gestellt und seine Auslieferung verlangt. Am Wochenende war er dem Gericht in Den Haag übergeben und in ein Gefängnis eingeliefert worden.