Zum Feiertag der nationalen Einheit in Russland sind in mehreren Städten Rechtsextremisten aufmarschiert. Allerdings blieb der Zulauf zum «Russischen Marsch» hinter den Erwartungen der Organisatoren zurück.
Die Ultranationalisten riefen Parolen wie «Russland wird frei sein». Sie forderten den Rücktritt von Präsident Wladimir Putin.
Bürgerrechtler und Migrantenverbände kritisieren, dass der jährliche «Russische Marsch» ethnische Probleme im Vielvölkerstaat Russland verstärke. In den vergangenen Jahren haben russische Rechtsextremisten immer wieder Zuwanderer aus anderen Republiken angegriffen.
In einem Moskauer Aussenbezirk versammelten sich dem Augenschein nach etwa 1000 Nationalisten, die Polizei zählte nach Angaben der Agentur Interfax 500 Personen. Die Organisatoren hatten bis zu 5000 Demonstranten angekündigt. In Nowosibirsk kamen 120 Menschen zusammen, zwei Drittel weniger als vor einem Jahr.
Zu einer regierungstreuen Kundgebung im Moskauer Zentrum versammelten sich nach offiziellen Angaben 85’000 Menschen unter dem Motto «Wir sind einig».
Der Feiertag der nationalen Einheit am 4. November erinnert an den russischen Sieg über polnische Besatzer in Moskau 1612. Im Festtagskalender ersetzt er den abgeschafften Jahrestag der Oktoberrevolution am 9. November.