Rechtspopulist Eric Weber will Grossen Rat gleich wieder verlassen

Die zweite Karriere als Grossrat des Basler Rechtspopulisten Eric Weber kündigt sich als kurz an: Er will am Antrittstag nächsten Mittwoch gleich wieder abtreten, wie die „bz Basel“ am Donnerstag publik machte – Webers Redemanuskript liegt auch der sda vor.

Die zweite Karriere als Grossrat des Basler Rechtspopulisten Eric Weber kündigt sich als kurz an: Er will am Antrittstag nächsten Mittwoch gleich wieder abtreten, wie die „bz Basel“ am Donnerstag publik machte – Webers Redemanuskript liegt auch der sda vor.

Mit der Eroberung von zwei der 100 Kantonsparlamentssitzen durch seine Rechtsaussen-Splittergruppe hatte der 1963 geborene Weber im Oktober alle überrascht. 1984 bis 1992 war Weber bereits im Grossen Rat gesessen und hatte sich einen Namen als Querulant gemacht – er wurde damals mehrmals wegen Pöbeleien aus dem Saal geworfen.

Inzwischen ist Weber wegen Urkundenfälschung bei Parlamentswahlen sowie Wahlfälschung zweifach vorbestraft, und ein neues Verfahren wegen Wahlfälschung ist derzeit hängig. Am Wahlsonntag beschimpfte er im Wahlforum Kantonsbehörden, ihn mit Ermittlungen fertig machen zu wollen. Jetzt schreibt er selber davon, „Abschied zu nehmen“.

Isoliert

Weber begründet den Blitz-Abgang in seinem Ansprache-Manuskript mit der Weigerung der Basler SVP, mit ihm zusammenarbeiten zu wollen. Seine „politische Karriere“ sei damit „am Ende“. Er habe ohnehin vor der Wahl gesagt, „politische Rache“ nehmen zu wollen wegen der Fünf-Prozent-Hürde, und das habe er mit dem Sitzgewinn ja erreicht.

Wie Weber seine in der Zeitung angekündigte Rücktrittserklärung vorträgt, ist indes offen: Am Mittwoch sind Reden nur von Alterspräsident, jüngster Grossrätin und neuem Ratspräsident traktandiert. Einzig die Begründung einer neuen Interpellation könnte er für einen Abschweifer nutzen – bis er zurückgepfiffen wird.

Laut Parlamentsdienst ist ein Grossratsrücktritt jedoch ohnehin erst gültig, wenn er schriftlich eintrifft, dann allerdings unwideruflich. Erster Nachrückender auf der Liste von Webers „Volks-Aktion gegen zuviele Ausländer und Asylanten in unserer Heimat“ (VA) ist Bernhard Hofer.

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