Es vergeht kein Tag, ohne dass die Aufarbeitung von Englands Scheitern an der WM gestört wird. Neuerdings mischt sich Klubtrainer Harry Redknapp ein.
Harry Redknapp, aktuell der Coach der in die Premier League aufgestiegenen Queens Park Rangers, stellt Englands Fussballer unter einen Generalverdacht. Ohne Namen zu nennen, wirft er ihnen vor, sie würden sich nicht bedingungslos für die Nationalmannschaft aufopfern, im Gegenteil: In seiner Zeit bei Tottenham Hotspur hätten sich die Spieler vor den Einsätzen in der Nationalmannschaft geradezu gedrückt, sagte Redknapp, der Vater des ehemaligen Mittelfeldspielers und Internationalen Jamie Redknapp.
Steven Gerrard, unter Roy Hodgson Captain im Nationalteam, war über Redknapps Äusserungen sehr verärgert. «Wenn Harry so einen Kommentar abgibt, sollte er Namen nennen. Wenn es der Fall sein sollte, wäre es abscheulich. Wenn ein Spieler es nicht will, hat er es nicht verdient, an der WM zu sein. Wir brauchen Namen. Aber es ist nicht hier der Fall, das kann ich garantieren.»
Hodgson, der mittlerweile vom Verbandspräsidenten die mündliche Zusage bekommen hat, als Nationalcoach bis zur EM 2016 weiterfahren zu können, hofft unter anderem auch auf ein Bekenntnis von Steven Gerrard. Der Oldie soll sich bereit erklären, die Mannschaft in der nächsten Zeit weiter anzuführen. Gerrard lehnt nicht grundsätzlich ab. Er will sich aber mindestens drei Wochen für eine Antwort Zeit lassen: «Ich muss zuerst wieder einen klaren Kopf bekommen.»
Hodgson sagt über seine eigene Zukunft: «Ich fühle den Rückhalt meiner Spieler und des Stabs. Ich glaube, dass wir gut zusammenarbeiten.» England ist erstmals seit 56 Jahren in einer WM-Vorrunde ausgeschieden.