Über die Sanierung und den Umbau der als Kulturhaus genutzten maroden alten Basler Kaserne wird an der Urne entschieden: Das Referendum wurde am Mittwoch mit knapp 2900 Unterschriften eingereicht, wie das ablehnende Komitee aus bürgerlichen Kreisen mitteilte.
Der Grosse Rat hatte nach langjährigem hartem Ringen das 44,6-Millionen-Projekt im September mit 58 gegen 33 Stimmen gutgeheissen. Es soll den Kasernen-Hauptbau, der an prominenter Lage zum Rhein hin die Stadtsilhouette prägt, unter anderem erdbebensicher und flexibel nutzbar machen.
Das Komitee lehnt das Projekt als faulen Kompromiss ab: Das Konzept sei widersprüchlich, die Raumkonzeption falsch und die Kosten viel zu hoch. Überdies sei das Nutzungskonzept wirr. Trotz sehr unsanften Eingriffen in die Gebäudestruktur schaffe das Projekt keine attraktive Verbindung zwischen Kasernenplatz und Rheinufer.
Umgebaut werde soll die Kaserne nach Plänen des Basler Architekturbüros Focketyn del Rio, das 2013 den Wettbewerb gewonnen hatte. Ihr Projekt sieht unter anderem zum Rhein hin eine neue dreigeschossige Eingangshalle vor. Zwei neue Beton-Treppenhäuser sollen den Bau flexibler nutzbar und gleichzeitig stabiler machen.
Eingeplant ist eine grosse Aula über jener Eingangshalle. Aussen soll die Kaserne trotz des tief greifenden inneren Umbaus aus Denkmalschutz-Gründen nur wenig verändert werden. Die Armee war vor 50 Jahren ausgezogen.
Die Gesamtsanierung des 1863 erstellten Kaserne-Hauptbaus und dessen Umbau erfordern laut Ratschlag Investitionen von 39,9 Millionen Franken. Damit auf dem Kasernenplatz während der Bauzeit das Basel Tattoo und die Herbstmesse stattfinden können sollen, sind zusätzliche gut 3 Millionen Franken veranschlagt. Weitere 1,25 Millionen Franken sind für Einrichtungen und Mobiliar vorgesehen.