Rega will Piloten mit Brillen gegen Laserattacken schützen

Immer wieder werden Laserpointer zweckentfremdet. Neben Privatpersonen und Lokomotivführern sind auch schon Helikopterpiloten gezielt geblendet worden. Die Rettungsflugwacht (Rega) will ihre Piloten nun mit Schutzbrillen ausrüsten.

Immer wieder zweckentfremdet: Laserpointer (Symbolbild) (Bild: sda)

Immer wieder werden Laserpointer zweckentfremdet. Neben Privatpersonen und Lokomotivführern sind auch schon Helikopterpiloten gezielt geblendet worden. Die Rettungsflugwacht (Rega) will ihre Piloten nun mit Schutzbrillen ausrüsten.

Die Rega bestätigte eine entsprechende Meldung der Gratiszeitung „20 Minuten“ vom Dienstag. Wie viele Schutzbrillen bestellt werden und wieviel die Anschaffung kosten wird, ist demnach noch nicht klar.

Offen ist weiter, ob auch die Rettungssanitäter in den Helikoptern mit Brillen ausgerüstet werden sollen. Auf jeden Fall soll das Tragen der Schutzbrillen freiwillig sein.

Im Jahr 2009 zählte die Rega sechs und 2010 elf Angriffe mit Laserpointern auf ihre Piloten. Im Jahr 2011 waren es bis Ende September bereits 16 Attacken.

SBB prüft Möglichkeiten

Auch Lokomotivführer sind bereits zu Zielscheiben von Laserattacken geworden. Anfang September wurde im Bahnhof Lausen BL ein Zugführer geblendet. Er musste den Zug anhalten und sich in Spitalpflege begeben.

Die SBB prüfe, wie Zugführer und auch Passagiere besser geschützt werden könnten, sagte SBB-Sprecher Reto Kormann auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Die Möglichkeiten seien beschränkt. So wäre durch die Installation von Schutzblenden die einwandfreie Sicht nicht mehr gewährleistet.

„Die Zahl der Vorfälle mit Laserpointern hat tendenziell zugenommen – wohl auch wegen des Nachahmungseffekts“, sagte Kormann. Auch die Luftwaffe verzeichnet immer wieder Zwischenfälle mit Lasergeräten, wie Sprecher Jürg Nussbaumer auf Anfrage sagte.

Eine Anschaffung von Laserschutzbrillen sei derzeit nicht geplant. „Wir beobachten den Markt und schauen, welche Modelle am besten geeignet wären“, sagte Nussbaum. Wann die Beobachtungen zu einem Entscheid führten, sei offen.

Verkauf ist verboten

Auch der Fluggesellschaft Swiss bereitet das Phänomen Sorgen. Die Swiss plane jedoch nicht, Schutzbrillen zu kaufen.

Der Bund hat den Verkauf von starken Pointern in der Schweiz im Mai explizit verboten. Das Bundesamt für Gesundheit prüft zurzeit zudem ein Verbot von Besitz und Gebrauch. Bei Messungen des Bundesamtes für Metrologie in diesem Jahr überschritten 95 Prozent aller getesteten Laserpointer den geltenden Grenzwert.

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