Strömender Regen ist am Montagnachmittag auf die Fasnachtsstadt Basel niedergeprasselt. Die aktiven Fasnächtler mussten Larven und Kostüme unter einer Plastikhülle schützen. Düster war der Himmel, düster waren die Themen.
«Nicht lustig», sagten viele aktive Fasnächtler angesichts der schwarzen Wolken über der Stadt. Die Zuschauer versteckten sich unter Regenschirmen und standen innert Minuten in einem Mus aus Wasser, Konfetti und zerquetschten Orangen.
Nicht lustig sind viele Themen, mit denen das Erstaunen der Bevölkerung ob der weltweiten Veränderungen ausgespielt wird. «D Wält spinnt» war oft zu lesen. Schaurige Larven, schwarze Kostüme und eindrückliche Laternen präsentieren in diesem Jahr viele Cliquen.
Auf zahlreichen Laternen ist der neue amerikanische Präsident abgebildet, oft mit einem weit aufgerissenen Mund. Mehr Wetterglück hatten Fasnächtler und Besucher am Morgenstreich. Zwar regnete und stürmte es während der ganzen Nacht, aber um vier Uhr in der Früh machte Petrus schlapp und gönnte der Fasnachtsstadt Basel eine kurze Regenpause.
Über 60 Schnitzelbank-Gruppen unterwegs
Am Montagabend absolvierten die Schnitzelbänkler ihren ersten Auftritte in Beizen und Restaurants. Über 60 Schnitzelbank-Gruppen singen an der Basler Fasnacht am Montag- und Mittwochabend ihre Verse. Die Themen reichen von Politik, Sport bis zum Alltag. Hier eine Auswahl an Versen.
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Noo de Waale z Amerika
Lytet dr Gilbert Gress em Trump grad aa:
„Ych gratulier und mir duet schyyne
dy Coiffeur isch dr glyych wie myne“
(Käller-Assle)
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Bim Schneider Ammann mecht i härzligg mi bedangge,
Fiir syy Färnsee-Aaschprooch grichtet an die Grangge,
wennd en gseesch und reede heersch so monodoon,
denn waisch miir Schwyzer hänn jetz au e Horrorgloon.
(Giftnuudle)
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Syt Wuche lüttet s`Delifon bi uns fascht Daag und Nacht,
sorry heissts am andre Änd i ha e Schissdrägg gmacht.
E Ami ischs und s`duet em leid, dass är uns so quäält,
är het sich halt wie viili au – eifach nur verwäält.
(Familie M. Steiner)
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Voor em Spaaledoor do wäär ich alti Nuss,
fascht überfaahre woorde vom Panoraama Buss.
Bi heftig gstollperet, mit em Grind in 3er dütscht,
Si, aber dä Pokémon, dä han y no verwütscht!
(Rollaator Röösli)
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Mir sinn haiggel, trotzdäm doo und kemme druss
bi alternative Faggde und gfakte News.
Dä postfaggdisch Zuestand duet uns d Hoffnig raube
denn bald kasch nur no dr Fifa glaube
(Die Haiggle)
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Jetzt gänn mirs zue, das Züüri isch phänomenal
E Stadt vo Wält, ganz chic und international
E anderi Liga als mir z Basel, das muesch gsee
Jä, die sin d Nummer 1, dört in dr Nati B.
(Babberlababb)
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Unsri Poscht – Yeah! – das sinn für uns die Greschte.
Die dien jetz neu so-ne Paket-Roboter teschte.
Dä fahrt mit GPS dur d’Gegend, ganz allei,
und bringt s’Zalando-Päggli sicher zu dir hei.
Für d’Huusfrau, wo deheime hoggt, isch’s allerdings kai Schlägg:
Jetz nämme s’re nach em Milchmaa au der Pöschtler no ewägg !
(s Bangg-Ghaimnis)
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