3410 Tonnen Tafelkirschen sind dieses Jahr geerntet worden. Das sind so viele wie noch nie und doppelt so viele wie im mageren Vorjahr.
«Insgesamt war das Wetter sehr wüchsig, Kälteeinbrüche gab es keine», wird Hansruedi Wirz, Präsident des Produktzentrums Kirschen/Zwetschgen des Schweizer Obstverbands und Swisscofel, im Newsletter des Landwirtschaftlichen Informationsdienstes (LID) zitiert. Der viele Regen im Juli habe zwar den Kirschen auf ungeschützten Bäumen stark zugesetzt, nicht aber den überdachten Kulturen.
«Vor 15 Jahren hätte ein solches Wetter eine ganze Kirschenernte weitgehend vernichtet», sagte Wirz. Weil heute aber immer mehr in geschützten Anlagen produziert werde, habe der Regen den Früchten nichts anhaben können. Die grossen Niederschlagsmengen im Juli hätten das Wachstum der Kirschen gar gefördert.
Da bis zum Ende der Saison Anfang August noch grosse Mengen geerntet wurden, sei der Absatz aber zunehmend schwierig geworden. Die Grossverteiler starteten Verkaufsaktionen.
Asiatischer Schädling
Sorgen bereitet den Obstbauern die Kirschessigfliege. Dieses Jahr richtete der aus Asien eingeschleppte Schädling erstmals wirtschaftliche Schäden an Kirschen an.
Befallene Kirschen lassen sich wegen der Maden nicht mehr als Tafelfrüchte verkaufen. Eine erprobte und wirksame Bekämpfungsstrategie gibt es noch nicht.