Die Regierung im ostafrikanischen Burundi hat die angekündigte Entsendung tausender Sicherheitskräfte durch die Afrikanische Union (AU) abgelehnt.
Sollte die AU trotzdem Soldaten und Polizisten zur Befriedung des Landes schicken, würden diese als «Invasions- und Besatzungsmacht» angesehen, teilte die Präsidentschaft am Sonntag mit.
Die AU hatte am Samstag die Entsendung von zunächst bis zu 5000 Sicherheitskräften angekündigt, um der Gewalt in Burundi ein Ende zu setzen. Sie forderte die Zustimmung der Regierung in Bujumbura binnen vier Tagen.
Ein Einverständnis zur Entsendung von Truppen erschien allerdings von vornherein wenig wahrscheinlich. Die burundische Regierung wehrt sich beständig gegen die Einmischung des Auslands in ihre inneren Angelegenheiten. Ersatzweise können der Entsendung aber mindestens zwei Drittel der Staatschefs aus den AU-Ländern zustimmen.
Die Ankündigung des burundischen Präsidenten Pierre Nkurunziza, für ein drittes Mandat anzutreten, hatte das ostafrikanische Land im Frühjahr in eine tiefe Krise gestürzt. Dem erbitterten Widerstand der Opposition zum Trotz wurde Nkurunziza im Juli in einer umstrittenen Wahl im Amt bestätigt. In der Krise wurden bereits mehr als 300 Menschen getötet.