Rund eine Woche nach dem verheerenden Anschlag in Nizza lässt die französische Regierung die Sicherheitsvorkehrungen überprüfen. Innenminister Bernard Cazeneuve ordnete dazu am Donnerstag eine Untersuchung an.
Die Generalinspektion der Polizei soll feststellen, ob die Behörden genug taten, um die Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag in der südfranzösischen Küstenstadt abzusichern. Cazeneuve betonte, es gehe um «Transparenz und Wahrheit».
Nach einem Bericht der Zeitung «Liberation» blockierte zum Zeitpunkt des Attentats ein einziges Polizeiauto den Zugang zu dem für Kraftfahrzeuge gesperrten Teil des Strandboulevards Promenade des Anglais, auf dem sich tausende Menschen versammelt hatten, um das Feuerwerk zum Nationalfeiertag am 14. Juli zu verfolgen. Die Zeitung beruft sich auf Überwachungsvideos der Polizei.
Kritiker fragen, warum der Lastwagen so leicht auf die Strandpromenade gelangen konnte. Zwischen der Regierung in Paris und der Stadtverwaltung von Nizza gibt es seit Tagen eine Diskussion über die Sicherheitsvorkehrungen. Premierminister Manuel Valls betonte am Mittwoch bei einer Fragestunde im Parlament, die Sicherheitsmassnahmen seien abgestimmt und von der Stadtverwaltung abgesegnet gewesen.
Ein in Nizza lebender Tunesier war am vergangenen Donnerstagabend auf der Strandpromenade mit einem Lastwagen in die Menge gerast. 84 Menschen wurden getötet, der Attentäter wurde von Polizisten erschossen.