Regierung und Indios in Panama wollen Konflikt beilegen

Eine Woche nach Beginn der Indio-Proteste in Panama haben Regierung und Vertreter der Ngöbe-Bugle-Völker einen Schritt aufeinander zu gemacht. Wie örtliche Medien berichteten, unterzeichneten beide Seiten am Dienstag (Ortszeit) in der Stadt San Lorenzo ein Abkommen.

Strassenblockaden der Indios in Panama (Bild: sda)

Eine Woche nach Beginn der Indio-Proteste in Panama haben Regierung und Vertreter der Ngöbe-Bugle-Völker einen Schritt aufeinander zu gemacht. Wie örtliche Medien berichteten, unterzeichneten beide Seiten am Dienstag (Ortszeit) in der Stadt San Lorenzo ein Abkommen.

Darin verpflichtet sich die Regierung unter anderem, die bei den Unruhen der vergangenen Tage festgenommenen Indios freizulassen. Im Gegenzug sagten die Indio-Vertreter die Auflösung der Strassenblockaden im Westen des Landes zu.

Bereits am Mittwochmorgen liess die Polizei die rund 150 Indios frei, die sie bei den Krawallen festgenommen hatte. Dies berichteten lokale Medien.

Mit ihren Blockaden protestierten die Ureinwohner gegen die Absicht der Regierung von Präsident Ricardo Martinelli, die Errichtung von Bergwerken und Wasserkraftwerken in ihren angestammten Siedlungsgebieten zuzulassen. Bei Zusammenstössen mit Sicherheitskräften waren zwei Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt.

Wasserwerke sollen trotzdem gebaut werden

Die Regierung zeigte sich nach eigenen Angaben bereit, auf den Bergbau in den Indio-Gebieten zu verzichten. An den Plänen, Wasserkraftwerke zu bauen, wolle sie aber festhalten.

Dagegen bekräftigte die Indio-Anführerin Silvia Carrera: „Mein Volk wird nicht nachgeben, bis es ein spezielles Gesetz gibt. Wir wollen keine Wasserkraftwerke und keine Minen.“ Der Kampf der Indios hatte eine breite Solidaritätswelle ausgelöst, die weite Teile des mittelamerikanischen Landes erfasste.

Auch andere Indio-Völker im Osten Panamas verlangten die Anerkennung ihrer Rechte und Schutz vor Bergwerksunternehmen und Siedlern. Über die endgültige Beilegung des Konflikts wollten die Parteien nun mit der katholischen Kirche als Vermittler verhandeln.

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