Regierung will Korruptionsfall in Tessiner Amt aufarbeiten lassen

Der Korruptionsfall um das Tessiner Migrationsamt soll restlos aufgeklärt werden. Deshalb will die Kantonsregierung das Amt unverzüglich einem internen Audit unterziehen. Das teilte sie am Dienstag an einer Medienkonferenz mit.

Für Sicherheitsdirektor Norman Gobbi (Lega) bedeuten die Vorwürfe ans Tessiner Migrationsamt einen Vertrauensverlust. (Archivbild) (Bild: sda)

Der Korruptionsfall um das Tessiner Migrationsamt soll restlos aufgeklärt werden. Deshalb will die Kantonsregierung das Amt unverzüglich einem internen Audit unterziehen. Das teilte sie am Dienstag an einer Medienkonferenz mit.

Ausserdem werde eine Arbeitsgruppe gegründet, um potenziell sensible Bereiche in der Kantonsverwaltung besser schützen zu können, sagte Regierungspräsident Paolo Beltraminelli (CVP) am Dienstag in Bellinzona vor den Medien. In diesem Zusammenhang soll geprüft werden, ob die interne Finanzkontrolle weitere Kontrollkompetenzen erhalten soll.

Das interne Audit im Tessiner Migrationsamt soll vom ehemaligen juristischen Berater der Regierung, Guido Corti, geleitet werden. An seiner Seite wird der Ex-Leiter der Bundesanwaltschaft im Tessin, Pierluigi Pasi, stehen.

Insgesamt acht Personen wurden im Zuge der Ermittlungen seit letzter Woche festgenommen – zwei von ihnen sind inzwischen wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Ihnen werde Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen, sagte Sicherheitsdirektor Norman Gobbi (Lega) am Dienstag in Bellinzona. Es sei ein Vertrauensverlust für die gesamte Kantonsverwaltung, so Gobbi.

Der zuständige Tessiner Sicherheitsdirektor drückte erneut seine Enttäuschung und Wut über das Verhalten einiger Kantonsangestellter aus. Die betroffenen Stellen des Kantons würden alles daran setzen, für die Aufklärung «mit der grösstmöglichen Transparenz» mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten, sagte der Lega-Vertreter.

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