Bei der Präsidentenwahl in der Dominikanischen Republik hat der Kandidat der Regierungspartei PLD einen klaren Sieg errungen. Nach Auszählung von 97 Prozent der Wahlurnen erreichte Danilo Medina 51 Prozent der Stimmen.
Für Medinas schärfsten Konkurrenten, Ex-Präsident Hipólito Mejía von der Dominikanischen Revolutionären Partei (PRD), votierten 46 Prozent der Wähler, wie die Zentrale Wahlbehörde am Montagmorgen (Ortszeit) in Santo Domingo mitteilte.
Die oppositionelle PRD weigerte sich, die offiziellen Resultate anzuerkennen, und erklärte, Mejía habe die Wahl gewonnen. Wegen des Widerstandes der Opposition verzichtete die Wahlbehörde zunächst darauf, Medinas Sieg offiziell zu verkünden.
Manipulation vorgeworfen
Die Wahlbehörde, die von einem Mitglied der Regierungspartei geleitet wird, habe die Ergebnisse zugunsten Medinas verändert, kritisierte der Leiter der PRD-Wahlkampagne, César Cedeño. „Wir werden abwarten, bis wir die letzten Dokumente haben, um dem Land zu sagen, wie hoch Hipólito Mejía gewonnen hat“, sagte er.
Nach Angaben internationaler Wahlbeobachter war der Urnengang ohne grosse Zwischenfälle verlaufen. Allerdings berichteten sie von Unregelmässigkeiten wie dem Kauf von Wahlzetteln.
So sollen Wähler überredet worden sein, ihre Stimmzettel zu verkaufen. Nach Angaben der unabhängigen dominikanischen Wahlbeobachtergruppe Participación Ciudadana verlief die Stimmabgabe in über 80 Prozent der Wahlzentren ohne Probleme.
Bereits 2000 einmal kandidiert
Medina gilt als Vertrauter von Leonel Fernández, dessen Frau Margarita künftig Vizepräsidentin sein wird. Er hatte sich bereits im Jahre 2000 um das höchste Staatsamt beworben, war aber Mejía unterlegen, der von 2000 bis 2004 an der Spitze des Landes stand.
Der bisherige Präsident Fernández durfte nach zwei aufeinanderfolgenden Amtszeiten nicht noch einmal kandidieren. Er war auch schon von 1996 bis 2000 Präsident gewesen und hat das Land, das sich mit Haiti die Karibikinsel Hispaniola teilt, damit insgesamt zwölf Jahre lang regiert.