Einen Tag nach dem mutmasslichen Giftgasangriff auf mehrere Vororte der syrischen Hauptstadt Damaskus haben die Regierungstruppen nach Aktivisten-Angaben ihre Offensive in der Region fortgesetzt. Die Wohnviertel Dschobar und Samalka wurden demzufolge am Donnerstag mit Raketen und Granaten beschossen.
Im Gebiet der Wohnviertel Dschobar und Samalka sollen in Syrien am Mittwoch bei Angriffen der Regierungstruppen mit Raketen und Artillerie nach übereinstimmenden Angaben verschiedener Revolutionskomitees mehr als 600 Menschen getötet worden sein. Zunächst war von bis zu 1360 Toten die Rede gewesen. Genaue Angaben liegen noch immer nicht vor.
Raketen seien am Donnerstag auch im nördlicher gelegenen Bezirk Kabun eingeschlagen sowie weiter südlich in Jarmuk, wo sich ein Flüchtlingslager für Palästinenser befindet, teilten Gegner von Präsident Baschar al-Assad mit.
Explosionen in Armee-Einrichtungen
Im Bezirk Dschobar, der nur drei Kilometer vom Altstadtkern von Damaskus entfernt liegt, seien auch Explosionen zu hören gewesen, die sich offenbar in Einrichtungen der Armee ereigneten, was auf einen Angriff der Rebellen hindeute.
Nach Angaben der Aufständischen kam es ausserdem entlang der Dschobar-Samalka-Achse zu vereinzelten Gefechten. Einheiten der Opposition seien näher an Stellungen der Regierungstruppen herangerückt.
Die Berichte über den angeblichen Giftgaseinsatz der syrischen Regierung hatten weltweites Entsetzen ausgelöst. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen forderte eine Klärung der Umstände, ohne jedoch direkt eine Untersuchung durch die UNO-Inspektoren in Syrien zu verlangen. Die syrische Regierung streitet den Einsatz von Giftgas ab.