Die Bemühungen um einen Frieden in Afghanistan haben einen weiteren Rückschlag erlitten: Bei einem Selbstmordattentat wurde der Chef des für Friedensgespräche mit den Taliban zuständigen Hohen Friedensrates der ostafghanischen Provinz Kunar getötet.
Mullah Mohammed Haschem Munib sei nach dem Freitagsgebet attackiert worden, sagte der Polizeichef der Provinz. Auch Munibs Sohn und einer seiner Leibwächter seien beim Selbstmordanschlag getötet worden.
Staatschef Hamid Karsai verurteilte den Anschlag. „Die Feinde Afghanistans haben einen Botschafter des Friedens getötet“, erklärte Karsai. Die „Terroristen“ wollten die Bemühungen um einen Frieden im Land scheitern lassen, dies werde ihnen aber mit solch „hasserfüllten Taten“ niemals gelingen.
Zum Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Munib war ein einflussreicher Geistlicher und in den 1980er Jahren ein Anführer des Widerstands gegen die Sowjettruppen.
Ende September war bereits der nationale Chef des Hohen Friedensrates, Ex-Präsident Burhanuddin Rabbani, bei einem Selbstmordanschlag in seinem Haus in Kabul getötet worden. Rabbanis Ermordung war ein schwerer Rückschlag für die Bemühungen um einen Frieden in Afghanistan.