Auf der Seelinie beim Bahnübergang Rietli in Goldach ist am Montag um 11.15 ein Thurbo-Regionalzug gegen einen Lastwagen gekracht, der bei geschlossener Barriere auf dem Geleise stehenblieb. Der polnische Chauffeur und ein herbeigeeilter Helfer wurden verletzt.
Der Lokomotivführer und Bahnpassagiere wurden nicht verletzt, wie die St. Galler Kantonspolizei mitteilte. Es waren 30 Fahrgäste im Zug. Weshalb der Aufleger des Lastwagens aus Polen auf dem Geleise der Seelinie stand, war am Montag noch unklar. Der Chauffeur hatte seinen Lastwagen von Rorschach SG Richtung Horn TG gesteuert.
Zugspitze entgleist
Der Thurbo-Regionalzug war von Horn TG nach Rorschach SG unterwegs. Der Lokomotivführer konnte zwar noch eine Vollbremsung einleiten, einen Zusammenstoss mit dem Aufleger des Sattelschleppers aber nicht mehr verhindern. Im Aufleger befanden sich Aluminiumdosen. Nach dem Zusammenstoss entgleiste ein Teil des Regionalzuges.
Eine Person, die dem Chauffeur, der die Fahrerkabine vor dem Zusammenstoss mit dem Zug verlassen hatte, zu Hilfe eilen wollte, wurde beim Unfall wie der Chauffeur von herumfliegenden Teilen getroffen und verletzt, wie Polizeisprecher Gian Andrea Rezzoli sagte. Der 39-jährige Chauffeur und der 41-jährige Helfer wurden in ein Spital eingeliefert.
Millionenschaden
Beim Unfall entstand laut Polizei Sachschaden in Millionenhöhe. Die Seelinie war bis am Nachmittag zwischen Arbon TG und Rorschach SG für den Zugverkehr gesperrt. Die Bergungs- und Aufräumarbeiten dauerten mehrere Stunden. Ein Spezialkran musste aufgeboten werden. Auch der Autoverkehr auf der Seestrasse wurde stark behindert.
Die Seelinie der Regionalbahn Thurbo befindet sich beim Ort des Unfalls direkt am beliebten Seeradweg. Polizeisprecher Rezzoli sagte gegenüber der Nachrichtenagentur sda, er möge sich nicht ausmalen, welche Folgen das Bahnunglück an einem schönen Sonntag gehabt hätte – wenn tausende Velofahrer am See unterwegs seien.