Die Stadt Zürich ehrt Regisseur Markus Imhoof mit dem Kunstpreis 2015, der mit 50’000 Franken dotiert ist. Der Stadtrat würdigt damit Imhoofs herausragendes Gesamtwerk.
Imhoof stehe als Beispiel dafür, wie man «nicht trotz, sondern gerade wegen kritischer Haltung ein grosses Publikum ansprechen und Debatten auslösen kann», schreibt der Stadtrat in einer Mitteilung vom Montag. International bekannt wurde der heute 73-Jährige 1981 mit dem mehrfach ausgezeichneten Film «Das Boot ist voll».
Mit dem Flüchtlingsdrama löste er eine Debatte über die Rolle der Schweiz im zweiten Weltkrieg aus. Nach einer mehrjährigen Kinopause, in der Imhoof Schauspiele und Opern inszenierte, gelang ihm das Film-Comeback mit «More than Honey». Der Film über Leben und Sterben von Bienen ist laut Mitteilung mit über 250’000 Kinoeintritten der bisher erfolgreichste Schweizer Dokumentarfilm.
Der Stadtrat würdigt den Winterthurer als einen «der wichtigsten und prägendsten Cineasten der Schweiz». Er gehöre zu den weltweit renommiertesten Schweizer Filmemachern.
Auszeichnung für Doris Stauffer
Die mit 25’000 Franken dotierte Auszeichnung für allgemeine kulturelle Verdienste geht an die Künstlerin und Kunstvermittlerin Doris Stauffer. Die heute über 80-Jährige war 1971 Mitbegründerin der F+F Schule für experimentelle Gestaltung. Laut Stadtrat steht sie «für Aufbruch und Experiment im Geist der 1970er Jahre».
Stauffer habe «das künstlerische Denken in dieser Stadt bewegt und mit Humor und Präzision provoziert». Mit weitblickendem Timing und viel Mut habe sie zudem das Leben zahlreicher junger Kunstschaffenden stark beeinflusst und geprägt.
Die Auszeichnungen werden an je separaten Feiern vergeben. Wann und wo diese stattfinden, ist noch unklar.