Das Basler Felix Platter-Spital (FPS) übernimmt die Reha Chrischona des Bürgerspitals Basel mit heute 77 Betten. Der Wechsel solle bei der Eröffnung des FPS-Neubaus spätestens per April 2019 erfolgen. Alle Angestellten würden übernommen, der Standort auf der Chrischona aber komplett aufgegeben.
Gemäss einer Mitteilung der beiden Institutionen haben der Verwaltungsrat des Felix Platter-Spitals und der Basler Bürgerrat der Übernahme zugestimmt. Besiegelt wird der Deal, wenn auch die Legislative zustimmt, der Bürgergemeinderat. Dies ist im ersten Semester 2017 vorgesehen.
Das Felix Platter-Spital soll Betrieb und Leistungsauftrag der Reha Chrischona «inklusive ärztliches, pflegerisches und therapeutisches Personal» übernehmen. Davon betroffen sind 120 Personen auf 82 Vollstellen. Weitere rund 30 Personen auf 21 Stellen will das Bürgerspital laut Direktor Fritz Jenny in anderen eigenen Betrieben weiterbeschäftigen.
Auf dem Hügel fehlen Perspektiven
Der Reha Chrischona fehlen auf dem Hügel oberhalb Bettingen Zukunftsperspektiven. Gemäss Jenny müsste das in den 1970er-Jahren gebaute und in den 1990ern sanierte Haus deutlich grösser sein, um als Spital tragbar zu sein. Man habe diverse Varianten durchgerechnet; der Investitionsbedarf läge bei 40 bis 50 Millionen Franken – heute hat es zum Beispiel in manchen Zimmern keine eigenen WCs.
Die Spezialgebiete der Chrischona-Klinik sind Innere Medizin, Muskulatur und Skelett sowie Onkologie. Das Haus hat ein soeben saniertes Therapiebad und eigene Röntgeneinrichtungen. 2015 wurden gemäss Jahresbericht 25’855 Pflegetage geleistet und dabei eine Bettenauslastung von 92 Prozent erreicht.
So soll der Neubau des Felix Platter-Spitals aussehen. (Bild: Visualisierung FPS)
Das auf universitäre Altersmedizin und Rehabilitation spezialisierte FPS baut derzeit auf seinem Areal an der Burgfelderstrasse für 200 Millionen Franken ein neues Spital für Altersmedizin mit 240 Betten. Das neue Spital soll im April 2019 seinen Betrieb aufnehmen. Der Hauptbau von 1967 soll stehen bleiben und zum Wohnhaus umgebaut werden; daneben entstehen überdies neue Wohnbauten.
Möglich wird die Reha Chrischona-Übernahme, weil die FPS-Leitung zum Jahresbeginn beschlossen hatte, eine technisch vorbereitete Option für ein viertes Stockwerk einzulösen und diese Zusatzetage auch noch zu bauen. Gemäss Verwaltungsratspräsident Beat Straubhaar werden nun so zwei Stationen à 40 Betten realisiert.
Was mit dem alten Chrischona-Standort, der dem Bürgerspital gehört, nach dem Auszug der Reha passiert, ist offen. Das enge Areal liegt in der Zone für Nutzungen im öffentlichen Interesse und ist umgeben von Landwirtschaftszone und Wald. Ein Altersheim wäre dort laut Jenny nicht einfach zu machen; das Bürgerspital plane jedenfalls keines.