Die Berner Kulturhistorikerin Reina Gehrig löst interimistisch die zurückgetretene Leiterin der Solothurner Literaturtage, Bettina Spoerri, ab. Gehrig übernimmt für zwei Jahre die operative Geschäftsleitung.
Die Stelle wird 2014 neu ausgeschrieben, wobei Gehrig frei ist, sich zu bewerben. Ebenfalls neu in der Geschäftsleitung ist der Luzerner Autor, Netzwerker und Kritiker Beat Mazenauer. Er wird die Ausgabe 2014 als Koordinator der Programmkommission mitverantworten, wie der Vorstand der Literaturtage an seiner Sitzung am Freitag beschloss.
In der dreiköpfigen Geschäftsleitung ersetzt Mazenauer den zurückgetretenen Hanspeter Rederlechner, einen der Mitbegründer der Literaturtage. Der Solothurner Autor Franco Supino vertritt weiterhin den Vorstand in der Geschäftsleitung.
Die neue Programmkommission für die Ausgabe 2014 besteht – wie seit Juli bekannt – aus Balts Nill, Bernadette Conrad, Ruedi Bussmann, Alejandro Hagen, Simone Fässler, Paola Gilardi, Ruth Gantert und Nicolas Couchepin. Dazu kommen Mazenauer als Vertreter der Geschäftsleitung und Gehrig als Gesamtleiterin.
Reicher Erfahrungsschatz
Die in Wil SG gebürtige und in Solothurn aufgewachsene Reina Gehrig hat Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Bern studiert.
Mit ihren erst 30 Jahren verfügt die in Schaffhausen lebende Gehrig bereits über einen reichen Erfahrungsschatz bei der Organisation von Kulturfestivals. Zurzeit ist sie Projektkoordinatorin des Kulturherbsts Winterthur. Frühere Engagements umfassen das Berner Theaterfestival «Auawirleben», die Jazzwerkstatt Bern und das Tojo Theater, ebenfalls in Bern.
Gehrigs Vorgängerin in Solothurn, Bettina Spoerri, welche 2012 die Mitbegründerin und Geschäftsführerin Vrony Jaeggi abgelöst hatte, warf im Juli nach ihrer erfolgreichen ersten Literaturtage-Ausgabe das Handtuch. Ihrer Meinung nach waren weder ihre Funktion noch ihre Kompetenzen klar definiert.
Entflechtung der Aufgaben
Während Jaeggi 34 Jahre lang im Hintergrund hauptsächlich das Organisatorische erledigt hatte, aber auch die Sitzungen der Programmkommission leitete, gab sich Spoerri in ihrem einzigen Amtsjahr gegen aussen wie eine Kuratorin: Sie führte beispielsweise eine Programm-Pressekonferenz ein und eröffnete die Literaturtage mit einer Begrüssungsansprache – beides ein Novum.
Mit der teilweisen Aufteilung von Jaeggis beziehungsweise Spoerris Pensum in Organisation und Programmkoordination wird nun das Arbeitspensum entflochten und die Geschäftsführerin entlastet.