Wer spät bucht, stürzt sich auf Last-Minute-Angebote zum halben Preis – dumm nur, wenn dann die Zufriedenheit auch nur zur Hälfte erfüllt wird. Statt sich zu ärgern, sollte man lachen. Das gelingt ganz gut mit Hilfe der legendären Marx Brothers.
Die meisten machen es während der Arbeitszeit: Möglichst früh die suuuper Reise buchen. Wer während der Arbeitszeit keine Zeit findet, kann daher bei Ferienbeginn ohne suuuper Reisebuchung dastehen. Also müsste man in der Freizeit auf Schnäppchenjagd nach suuuper Reisen gehen. Will man da nicht lieber gleich zu Hause bleiben? Nein. Denn es gibt ja noch das Last-Minute-Angebot.
Last-Minute-Angebote bieten individuell Reisenden jene Reisen an, die die Masse nicht antreten wollte. Und genau das wollen auch jene, die früh buchen: Nicht mit der Masse fliegen. Nicht im Gedränge wohnen. Nicht aus Papptellern essen. Last-Minute-Bucher kriegen dann das, was die Masse nicht wollte – bloss billiger.
Da darf man dann auch mal mit kleinen Pannen rechnen: Der Flieger ist überbucht, das Bett von kleinen Tierchen bewohnt und das Meer zentimetertief auf dem Duschboden verteilt – wer sich zum halben Preis verbucht hat, darf dann auch nur zum halben Preis reklamieren.
Wie geniessen Sie das Unvorhergesehene?
Hier ein Beispiel von vier Elsässer Auswanderern aus Mertzwiller, die während der Arbeit selten Zeit fanden, eine Reise zu buchen: Die «Marx Brothers», gerne auch mit den Erfindern des Konsumismus verwechselt, weil einer aus der Familie in dem Buch «Das Kapital» einst erklärte, wie man ohne jeden Gebrauchswert konsumiert und dennoch den eigenen Tauschwert steigert.
Nur die wenigsten wissen, dass die reisenden Brüder jahrelang durch die Vaudeville-Theater der Vereingten Staaten reisten, ehe sie ihre weltweite Karriere als Reiseberater begannen: Im Auto, im Flugzeug, zu Schiff. Hier ihr Tipp, wie man eine Reise auch geniessen kann, wenn man sich völlig verbucht hat.