Reisetipps der anderen Art (IV) : Don’t Bogart

«Ich liebe von den Reisen nicht die weiten, sondern die breiten». Oha, haben wir Johann Peter Hebel in der Schule doch missverstanden? «Ich liebe von den Reisen nicht die weiten, sondern die breiten». Mit dieser Aussage hat der Dichter von «Z Basel an mym Rhy» in der Stadt viele  Freunde gefunden. (Er spricht in der vierten […]

Oft Haltepunkt für breite Reisen: Das Denkmal von Johann Peter Hebel in Basel

«Ich liebe von den Reisen nicht die weiten, sondern die breiten». Oha, haben wir Johann Peter Hebel in der Schule doch missverstanden?

«Ich liebe von den Reisen nicht die weiten, sondern die breiten». Mit dieser Aussage hat der Dichter von «Z Basel an mym Rhy» in der Stadt viele  Freunde gefunden. (Er spricht in der vierten Strophe auch von der «breiten» Brücke…) Man darf dabei Johann Peter Hebel aber nicht missverstehen: Breit war er auf Reisen höchstens mal aufgrund eines Viertels Suser, Sauser, Rauscher, Najer Woi, Bitzler, Bremser, Riser, Krätzer oder Staubiger, je nachdem, wohin ihn die Wanderung in den grenznahe Gebieten führte.

 J.P.Hebel verstand unter «breit» die «Querausdehnung einer Sache». Als Freund der Fortbewegung im Geiste – war er ein Pionier der  Promenadologie (Spaziergangswissenschaft), und deshalb meist zu Fuss nicht sehr weit unterwegs. Er meinte mit «breit» reisen nicht, was der abgechillte Zeitgenossen unter volldröhnen versteht. Wer es dennoch so verstehen will, der sollte bei breiten Reisen immerhin die landesüblichen Regeln einhalten.

In Österreich erlaubt: Kleine Mengen zum Eigenkonsum

Wer gerne breit Grenzen überschreitet, sollte die internationale Gesetzgebung kennen. In Österreich ist schon das «Mitrauchen lassen» durch Zurverfügungstellung eines «Joints» mit Gras eine strafbare Überlassung. (Kann bei einer Menge, die mehr als 20 Gramm reines THC enthält mit Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren geahndet werden).

Auf den Philippinen schreibt der «Comprehensive Drug Act of 2002» gar die Todesstrafe bei Besitz oder Handel ab 500 Gramm Cannabis vor (Rauchen kann Ihre Gesundheit gefährden). Derartige Reisen können dann auch mal etwas länger dauern.

Wer legal reisen will, kann rheinabwärts einfach über die Aussteigestelle beim Dreiländereck hinaus schwimmen: In Köln dürfen Schmerzpatienten in Ausnahmefällen privat die illegale Droge Cannabis züchten. Das dauert zwar, ist aber legal. Das Kölner Verwaltungsgericht erlaubte letzte Woche den Anbau von Cannabis zu Therapiezwecken, wenn sonst nichts gegen Ihre Schmerzen helfe, sagte der Vorsitzende Richter Andreas Fleischfresser.

Wer als Rheinschwimmer also nonstop nach Köln crawlt, hat gute Aussichten, in Köln die Berechtigung für eine Gras-Zucht in Ufernähe (auf eigenem Privat-Gelände) zu erhalten, wenn er glaubhaft nachweisen kann, dass er nach der Schwimmerei Schmerzen (etwa auf Grund eines Schleusentraumas) behandeln muss. 

Gutes Beispiel, was auf einer weiten Reise auch passieren kann: Johnny Depp in «Fear and Loathing in Las Vegas»:

Wer am Steuer sitzt, sollte auf den Qualm verzichten, wie «The Big Lebowski» beweist.

Die Pferde von Mel Brooks bleiben in Augusta Raurica gern stehen, um ins Gras zu beissen.

Humphrey Bogart gilt als der Erfinder des lungenschonenden Rauchens: Er zündete seine Zigaretten meist nur an. Sehr selten rauchte er sie zu Ende. In den Siebziger-Jahren galten Nichtzuenderauchende als Bogartisten. 

Humphrey Bogart denkt unter Einfluss von «all the Gin Joints» über eine Reise nach.


Ein Ohrwurm für breite Reisen «Country Joe and the Fish»: Don’t Bogart!

Einen Jerry zu rauchen führt in den meisten Ländern zu ungeahnten Reise-Routen.


Wer auf ein Mitbringsel zum persönlichen Gebrauch nicht verzichten will: Die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) hat in ihrer Online-Datenbank European Legal Database on Drugs (ELDD) die Bestimmungen in den einzelnen Ländern der EU zusammengestellt.

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