Ein Reise-Tipp mit nur einem Ziel: Gut zu reisen. Das fängt meist mit dem Packen an. Was darf mit, was nicht? Eine Anleitung der ironischen Art.
Der Packtag ist ohne Zweifel einer der schwierigste Tag der Reise, weil entschieden werden muss: Was darf mit, was nicht? Wer unbeschwert losziehen will, tut gern, was auch der Papst mal tut: Verzichten. Für Reisende, die mit Billig-Airlines fliegen, heisst das erste Reise-Ziel: Nur mit Handgepäck.
Im Sommer ist das kein Problem, da würde man ohnehin am liebsten nur in Badehose samt Badelatschen reisen. Dann müsste man aber den affengeilen Fetzen, den man dann doch mal in der Disco tragen möchte, samt den hippen Schuhen ins Rollköfferchen stopfen. Da sind aber schon die Taucherflossen, der Sonnenschutzfaktor und der Ferienroman drin.
D’Bett-Wösch blibt duss!
Frauen stellt die Frage, was jetzt noch rein darf, oft vor eine schwierige Entscheidung: Soll das Schminkköfferchen in das Rollköfferchen oder das Rollköfferchen in das Schminkköfferchen?
Männer, die nicht wissen, wie man die Wechselwäsche ganz leicht in den Schnorchel stopfen kann, hier der Rat von Reise-Experten: Wenden Sie das Zwiebelschalenprinzip an. Beim Zwiebelschalenprinzip trägt man eins über dem andern, eigentlich wie im Winter, nur dass man jetzt nicht bei der Windjacke aufhört, sondern unaufhörlich weiter ein T-Shirt ums andere darüberzieht, bis eben der ganze Kofferinhalt glücklich am Körper verteilt ist. Ein Vertreter des Zwiebelschalenprinzips ist zum Beispiel der Papst:
D’Wösch isch dusse gsiii!
Überraschend eindeutig hat Aaliyah in ihrem Song «Try Again» der Welt mitgeteilt, was zu tun ist, wenn der Koffer sich nicht mehr schliessen lässt: Wer den Refrain «If at first you don’t succeed..» genau anhört, entdeckt rasch einen – überraschenderweise im Aargauer Geheimcode gehaltenen – Rat, die Wäsche draussen zu lassen: «D’Wösch isch dusse gsi».
Wenn trotz «D’Wösch isch dusse gsi» und Zwiebelschalenprinzip der Koffer zu prall bleibt, hier noch ein Tipp: Vielleicht haben Sie auch die Kreativität Ihrer Kinder beim Reisen bis anhin unterschätzt. Denken Sie deshalb in der Handgepäckfrage auch mal unkonventionell. Die Fluggesellschaften haben dafür an den Gates hübsche Metallkäfige eingerichtet. Kinder sehen da rasch Möglichkeiten, mit denen Erwachsene nicht gerechnet haben.
