Vor Inkrafttreten schärferer Regeln haben zehntausende deutsche Steuerbetrüger ihr Schwarzgeld im Ausland noch schnell offengelegt, um straffrei davonzukommen.
Die Zahl der Selbstanzeigen erreichte 2014 mit mindestens 38’300 einen Rekordwert, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa bei den Finanzministerien der 16 Bundesländer am Freitag ergab.
Das ist eine Zunahme von etwa 60 Prozent im Vergleich zu 2013, als rund 24’000 solcher Anzeigen gezählt worden waren. Die Steuernachzahlungen beliefen sich im abgelaufenen Jahr nach Angaben der dpa auf mindestens 1,32 Milliarden Euro. Zum Teil sind die Angaben aus den Bundesländern noch nicht vollständig.
Seit dem 1. Januar wird es für Steuerbetrüger in Deutschland deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Steuerbetrug ist dann lediglich bis zu einer hinterzogenen Summe von 25’000 Euro straffrei.
Bei höheren Beträgen wird nur gegen Zahlung eines kräftigen Zuschlags von einer Strafverfolgung abgesehen: Bei mehr als 25’000 Euro gilt ein Aufschlag von 10 Prozent. Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100’000 Euro werden 15 Prozent fällig, bei einer Million verlangt der Fiskus sogar 20 Prozent mehr.
Für eine wirksame Selbstanzeige verlängert sich der Offenlegungszeitraum auf zehn Jahre. Hinzu kommt, dass Schweizer Banken ihre Praxis ändern und auf Offenlegung dringen.