Rekord-Crème-Schnitte in Genf ist über 1,2 Kilometer lang

Genf ist um einen Guinness-Rekord reicher. Die Stadt darf sich seit Sonntag der längsten Crème-Schnitte der Welt rühmen. Das Werk aus Blätterteig, Crème und Glasur mass genau 1221 Meter. Damit ist ein belgisches Team entthront, dessen Schnitte vor 20 Jahren 1037 Meter erreichte.

Ein kleines Stück der Rekordschnitte: 25 Konditoren und weitere Freiwillige arbeiteten an der Patisserie (Bild: sda)

Genf ist um einen Guinness-Rekord reicher. Die Stadt darf sich seit Sonntag der längsten Crème-Schnitte der Welt rühmen. Das Werk aus Blätterteig, Crème und Glasur mass genau 1221 Meter. Damit ist ein belgisches Team entthront, dessen Schnitte vor 20 Jahren 1037 Meter erreichte.

Die Rekordschnitte musste für den Eintrag ins „Guinness-Buch der Rekorde“ strenge Auflagen erfüllen, nicht nur punkto Hygiene gemäss Schweizer Lebensmittelgesetz. Sie müsse zum einen essbar sein, erklärte Anna Orford, die vom Bierbrauer Guinness abgesandte Richterin zur Zertifizierung des Rekords.

Zum anderen musste die eigens angereiste Richterin beurkunden, dass die Crème-Schnitte die üblichen Zutaten enthält und auch sonst nach allen Regeln der Konditoren-Kunst hergestellt wurde. Am Sonntag kontrollierte Orford das gigantische Backwerk minutiös, um sicherzustellen, dass es tatsächlich einen zusammenhängenden Block bildet.

Von ihrer Heimbasis in London aus reist Orford im Auftrag von Guinness rund um die Welt und zertifiziert Rekorde. Vor zwei Wochen attestierte sie, dass ein Türke mit 2,51 Metern der grösste Mensch der Welt ist, wie sie der Nachrichtenagentur sda sagte.

Strenge Hygienevorschriften

Für den Organisator der Genfer Rekordschnitte, den Konditor Gilles Desplanches, stellte die Erfüllung der Hygienevorschriften das grösste Problem dar. Die eingefüllte Schokoladencrème wurde im voraus zubereitet und gekühlt aufbewahrt. Der Blätterteig wurde in der Nacht auf Sonntag zugeschnitten.

Fachleute verstrichen die in Plastiksäcke abgefüllte schwarze Schokoladenmousse auf 1200 Metern Länge. Dann kam die Milchschokoladenmousse auf eine zweite Lage Blätterteig. Das Ganze wurde schliesslich mit einer kirschfarbenen Zuckerglasur bedeckt. Aufgebaut war die Schnitte in der Palexpo-Halle auf 600 Meter langen, verbundenen Tischen.

An der gigantischen Schnitte arbeiteten 25 Konditoren unterstützt von Freiwilligen – alles in allem rund 100 Leute. Die Kreation wog zum Schluss 4207 Kilo. An Zutaten wurden 864 Liter Crème, 576 Liter Milch, 600 Kilo Mehl, 432 Kilo Butter und 360 Kilo Schmelzmittel und anderes mehr verbraucht.

Die 30’000 Stücke des zerschnittenen Werks brachten 100’000 Franken ein. Das Geld geht zur Gänze an die Brustkrebshilfe. Die Kosten der Aktion beliefen sich auf gut 80’000 Franken.

Das Projekt hatte eine Vorlaufzeit von sechs Monaten. 880 Meter Crèmeschnitte waren bereits im Vorfeld verkauft worden. In den „freien Verkauf“ gelangten am Sonntag gerade noch 200 Meter.

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