Rekordanmeldungen an der Pädagogischen Hochschule

Noch nie haben sich so viele Personen für ein Studium an der Pädagogischen Hochschule der FHNW angemeldet: 1325 Personen wollen sich neu als Lehrerin oder Lehrer ausbilden lassen.

Noch nie haben sich so viele Personen für ein Studium an der Pädagogischen Hochschule der FHNW angemeldet: 1325 Personen wollen sich neu als Lehrerin oder Lehrer ausbilden lassen.

Vor zwei Jahren ergriffen die vier Nordwestschweizer Kantone Massnahmen, damit sich mehr Personen für den Lehrerberuf interessieren. Diese zeigten nun ihre Wirkung, sagte der Baselbieter Erziehungsdirektor Urs Wüthrich am Montag vor den Medien in Liestal. „Im Bildungsraum sind wir bei der Nachwuchssicherung gut unterwegs“, betonte er.

Der Erfolg sei auch auf die Modularisierung aller Studiengänge zurückzuführen, sagte Hermann J. Forneck, Direktor der Pädagogischen Hochschule (PH) der FHNW. Die Studierenden könnten aus über 1000 Lehrveranstaltungen auswählen. Auch sei ein Teilstudium möglich.

Gute Erfahrungen mit Quereinsteigenden

Mit rund 450 Anmeldungen ist das Interesse am Studiengang für Primarlehrer besonders hoch. Angemeldet haben sich zudem 227 erfahrene Berufsleute, die auf den Lehrerberuf umsteigen wollen. Im Vergleich zum Vorjahr werden so 40 Prozent mehr Quereinsteiger das Studium beginnen.

Mit Quereinsteigern habe die PH gut Erfahrugnen gemacht, sagte der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler: Es gebe deutlich weniger Studienabbrüche als an anderen Schulen. Dies sei auf strenge Zulassungsbedingungen zurückzuführen.

So seien von 1200 Bewerbern nur 400 zum „Assessment“ eingladen worden. 250 Personen hätten dieses schliesslich bestanden. „Nur wer wirklich zum Lehrerberuf geeignet ist, wird angenommen“, sagte Hürzeler.

Diese anspruchsvolle Zulassung soll nun für alle Studiengänge eingeführt werden. Die Abklärung der beruflichen Eignung vor dem Studium sei einem anspruchsvollen Beruf angemessen, sagte Hürzeler weiter.

Mehr Primarlehrpersonen benötigt

Der Bedarf an Lehrkräften wachse weiter, betonte Wüthrich. Gründe dafür seien steigende Schülerzahlen, viele Pensionierungen und mehr Teilzeitarbeit bei den Lehrkräfen. Im Sommer 2012 seien in den vier Kantonen insgesamt 1400 Stellen neu zu besetzen. Wegen der Schulreform werden in den beiden Basel und im Kanton Aargau bedeutend mehr Lehrpersonen auf Primarstufe benötigt.

Das Aargauer Bildungsdepartement schrieb 276 Stellen aus; dies entspricht 158 Vollzeitstellen. Gesucht werden Lehrpersonen für Kindergarten und die Primar- und Sekundarstufen sowie Schulleiter und Berufsleute der Heilpädagogik. Der Kanton Solothurn weist rund 40 offene Stellen aus, Basel-Stadt rund 25 und Baselland 21.

Als nächsten Meilenstein kündigte der Basler Bildungsdirektor Christoph Eymann den ersten Bildungsbericht Nordwestschweiz an. Er soll im November dieses Jahres erscheinen. Auf der Basis dieses Berichts werden die Bildungsdirektoren das vierkantonale Programm für die Periode 2014 bis 2017 entwickeln.

Nächster Artikel