Die Zahl der Migranten, die Italien nach gefährlichen Bootsfahrten erreichen, hat im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht: 43’000 Flüchtlinge kamen in Süditalien an. Der Trend hält auch 2014 an, wie aus einem Bericht des italienischen Innenministeriums hervorgeht.
42’925 Flüchtlinge erreichten im vergangenen Jahr Italien nachdem sie mit Schiffen und Booten das Mittelmeer überquert hatten, berichtete Italiens Vize-Wirtschaftsminister Filippo Bubbico in einer Rede vor dem Parlament. Das sind 325 Prozent mehr als im Vorjahr.
Zu den Flüchtlingen zählten auch 3818 Minderjährige, die nicht von Erwachsenen begleitet waren. 88 Prozent der Migranten, die im vergangenen Jahr Italien erreichten, landeten auf Sizilien, 14’753 auf Lampedusa. Die meisten Flüchtlinge stammen aus Syrien, nämlich 11’307. Im Jahr davor waren es lediglich 582 gewesen.
9834 Flüchtlinge stammten aus Eritrea, das sind vier Mal mehr als 2012. Zudem erreichten 9263 Migranten aus Somalia und 2618 aus Ägypten die italienischen Küsten. 25’838 Asyl- und Schutzanträge wurden 2013 bei den italienischen Behörden eingereicht.
Massnahmen gegen Schlepperbanden verschärft
Die Flüchtlingswelle hält auch 2014 an. 2157 Migranten trafen im Januar in Süditalien ein, das sind zehn Mal mehr als im Vergleichszeitraum 2013. Die italienische Marine hat am Mittwoch südlich der Insel Lampedusa vier Flüchtlingsboote mit zusammen mehr als 550 Migranten an Bord aufgegriffen.
Die Insassen wurden nach Lampedusa gebracht. Die italienische Regierung hat inzwischen die Aktionen gegen die Schlepperbanden, die Migranten nach Italien bringen, verschärft. 200 Personen wurden wegen Schlepperei verhaftet. 158 Schiffe und Boote wurden konfisziert.