Rekordmenge an Gütern auf der Schiene durch die Alpen befördert

2011 wurden so viele Güter wie noch nie auf der Schiene durch die Alpen transportiert: 25,6 Millionen Tonnen. Auch auf Strasse und Schiene zusammen wurde eine Rekordmenge befördert. Obwohl der Anteil der Schiene steigt, werden die Verlagerungsziele deutlich verfehlt.

So viele Güter wie 2011 wurden vorher noch nie auf der Schiene durch die Alpen transportiert (Archiv) (Bild: sda)

2011 wurden so viele Güter wie noch nie auf der Schiene durch die Alpen transportiert: 25,6 Millionen Tonnen. Auch auf Strasse und Schiene zusammen wurde eine Rekordmenge befördert. Obwohl der Anteil der Schiene steigt, werden die Verlagerungsziele deutlich verfehlt.

Insgesamt wurden 40,1 Millionen Tonnen Güter durch die Alpen transportiert, wie das eidgenössische Umwelt- und Verkehrsdepartement (UVEK) am Freitag mitteilte. Damit sei der bisherige Rekord aus dem Jahr 2008 gebrochen erstmals die Grenze von 40 Millionen Tonnen überschritten worden.

25,6 Millionen Tonnen wurden auf der Schiene befördert – so viel wie noch nie. Damit hat die Schiene ihren Anteil am Split zwischen Schiene und Strasse auf 63,9 Prozent gesteigert. 2010 waren es noch 62,7 Prozent, 2009 erst 60,9 Prozent.

Per Lastwagen reisten fast 14,5 Millionen Tonnen durch die Alpen. Obwohl die Anzahl Lastwagenfahrten nur gering zunahm (+0,1 Prozent), sind die 1,258 Millionen Fahrten noch immer deutlich zu viele. Das gesetzlich verankerte Verlagerungsziel bis 2018 liegt bei maximal 650’000 Fahrten pro Jahr. Auch das Zwischenziel wurde verfehlt: Bis Ende 2011 hätten es nur eine Million Fahrten sein dürfen.

Bundesrat will Ziel korrigieren

Bereits im Dezember hatte der Bundesrat bekannt gegeben, dass die Verlagerungsziele nicht erreicht werden können. Er erwägt deshalb, den Zielwert anzupassen. Dabei ist er sich durchaus bewusst, dass ein weniger ambitiöses Ziel im Widerspruch zum Verfassungsauftrag steht, den Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.

In seinem Verlagerungsbericht 2011 nennt der Bundesrat nur eine Möglichkeit, um den Güterverkehr im gewünschten Mass von der Strasse auf die Schiene zu verlagern: eine deutliche Verteuerung des Gütertransports auf der Strasse.

Dies stünde jedoch laut Regierung im Widerspruch zum Kostendeckungsprinzip der Bundesverfassung und den Regeln der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA).

Im Bericht schlägt der Bundesrat weitere Massnahmen vor – etwa den Bau und die Finanzierung eines durchgängigen 4-Meter-Korridors für den Schienengüterverker auf der Gotthard-Achse oder die Anhebung der LSVA auf das im Landverkehrsabkommen festgelegte Maximum.

Der Bericht wird laut UVEK-Mitteilung derzeit in den parlamentarischen Kommissionen beraten.

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