2016 sind so viele Flüchtlinge wie nie zuvor über das Mittelmeer nach Italien gekommen. Mehr als 181’000 Menschen sei die gefährliche Reise gelungen, fast ein Fünftel mehr als im Vorjahr, teilte das Innenministerium in Rom am Freitag mit.
«Es war ein Rekordjahr», sagte der zuständige Beamte im Innenministerium, Mario Morcone. Zugleich starben bei der Überfahrt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mit fast 5000 so viele Menschen wie nie zuvor.
Seit Anfang 2014 sind mehr als eine halbe Million Menschen von Nordafrika aus mit Booten nach Italien gekommen. Die meisten flüchteten vor Kriegen, Armut und Unterdrückung, und es gibt kaum Anzeichen dafür, dass ihre Zahl zurückgehen wird. Die grösste Gruppe kommt aus Nigeria, gefolgt von Eritrea, Guinea, der Elfenbeinküste und Gambia.
Derzeit leben etwa 175’000 Flüchtlinge in Lagern in Italien. 2015 hatten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zugesichert, 40’000 Flüchtlinge aus Italien aufzunehmen – doch bisher wurden nur 2654 in andere Länder gebracht.