Rektoren-Präsident fordert Informatik-Fach an Gymnasien

Die Schweiz hinkt bei der Digitalisierung im gymnasialen Unterricht anderen Ländern hinterher. Es sei deshalb höchste Zeit, dass ein eigenes Fach Informatik geschaffen werde, glaubt der Präsident der Gymnasialrektoren, Marc König.

Für Marc König, Präsident der Gymnasialrektoren, ist das Lernen in einer digitalisierten Welt eine der grössten Herausforderungen für die gymnasiale Bildung. (Symboldild) (Bild: sda)

Die Schweiz hinkt bei der Digitalisierung im gymnasialen Unterricht anderen Ländern hinterher. Es sei deshalb höchste Zeit, dass ein eigenes Fach Informatik geschaffen werde, glaubt der Präsident der Gymnasialrektoren, Marc König.

«Wir müssen aufpassen, dass die Schweiz nicht abgehängt wird», sagte König gegenüber der «Luzerner Zeitung» und dem «St. Galler Tagblatt» vom Samstag. Momentan würden die Schüler nur integriert unterrichtet: Excel in der Mathestunde oder Word im Deutschunterricht. Andere Länder seien da schon weiter. Dort werde Informatik schon seit längerem intensiv unterrichtet

Auch die Schweizer Kantonsschüler müssten sich mit neuen Technologien und den verschiedenen Anwendungen befassen oder programmieren lernen, sagte König. Sie sollten lernen, wie sie mit den neuen Medien umgehen müssten, welche Gefahren es gebe.

Eine Vernehmlassung zur Frage, ob Informatik ein Pflichtfach werden soll, wird noch dieses Jahr stattfinden. «Wir gehen im Moment davon aus, dass dieses mit vier Stunden pro Woche dotiert sein wird».

Flexibiliät wichtiger als Vergleichbarkeit

Zur Jahresversammlung der Konferenz Schweizerischer Gymnasialrektoren nächste Woche in Einsiedeln sind auch die Präsidenten der vier Bundesratsparteien eingeladen. Von der Politik erwartet König weiterhin Gestaltungsspielraum.

Die Schüler müssten Sachen ausprobieren können. «Bei uns etwa betreiben sie ein Schülerradio, machen eine Schülerzeitung und eine Kulturplattform», sagte König, Rektor der Kantonsschule Burggraben in St. Gallen. Das müsse auch in Zukunft möglich sein.

Er verstehe zwar das Bedürfnis der Vergleichbarkeit. Dennoch lebe die gymnasiale Bildung davon, dass die Schüler Wahlmöglichkeiten hätten, welches Wissen und welche Kompetenzen sie erwerben wollten. Sie sollten kritisches Denken entwickeln und ihre eigenen Begabungen und ihren eigenen Studienweg finden.

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