Religiöse Führer aus aller Welt sind am Donnerstag gemeinsam mit Papst Benedikt XVI. in die italienische Stadt Assisi gepilgert, um einen Friedensappell auszusprechen.
Glaube dürfe niemals als Vorwand für Krieg missbraucht werden, erklärten buddhistische Mönche, muslimische Imame, orthodoxe Patriarchen und afrikanische Yoruba-Führer. Papst Benedikt XVI. verurteilt jeglichen Terrorismus im Namen Gottes.
Die Religion werde häufig als „Rechtfertigung für die rücksichtslose Grausamkeit“ von Terroranschlägen missbraucht, kritisierte er vor rund 300 Religionsvertretern aus aller Welt. Dabei würden jedoch „die Regeln der Moral“ zu Gunsten einer nur angeblich guten Sache verworfen.
„Das ist nicht das wahre Wesen der Religion“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Vielmehr handle es sich um dessen Gegenteil, das die Religion zerstöre.
Der Papst lud erstmals Nichtgläubige ein
Am diesjährigen Friedenstreffen beteiligten sich auf Einladung Benedikts XVI. erstmals vier Nichtgläubige an der Zusammenkunft.
Eine von ihnen, die französisch-bulgarische Philosophin Julia Kristeva, rief die Teilnehmer des Treffens dazu auf, sich nicht vor dem Humanismus zu fürchten und „die Zeit des Argwohns“ hinter sich zu lassen. „Der säkulare Humanismus ist das oftmals unerkannte Erbe des christlichen Humanismus“, sagte sie.
Der Papst reagierte mit dem Aufruf, „sich gemeinsam für die Menschenwürde einzusetzen und zusammen dem Frieden zu dienen“. Neben Kristeva nahmen die Philosophen Remo Bodei und Guillermo Hurtado aus Italien und Mexiko sowie der österreichische Wirtschaftswissenschaftler Walter Baier an dem Treffen teil.