Mit einer Messe vor Hunderttausenden Gläubigen hat die katholische Kirche in Rio ihren 28. Weltjugendtag eröffnet. Direkt am Copacabana-Strand hiess Rios Erzbischof Orani João Tempesta Jugendliche aus 175 Ländern in der Stadt am Zuckerhut willkommen.
«In dieser Woche verwandelt sich Rio in das lebendige und junge Zentrum der Kirche», sagte er in seiner Predigt, die über riesige Fernsehbildschirme entlang des kilometerlangen Strandes übertragen wurde. Papst Franziskus wird die Pilger erstmals am Donnerstag zum «Papst-Willkommen» an der Copacabana treffen.
Die Eröffnungszeremonie begann am Dienstag mit einem Musikfestival und zunächst bei strömenden Regen, der aber gegen Abend nachliess. An dem bis Sonntag dauernden Weltjugendtag nehmen etwa eineinhalb Millionen Pilger teil.
Zuletzt 2011 in Madrid organisiert, gilt der Weltjugendtag als das grösste internationale Treffen der katholischen Kirche. «Wir sind aufgerufen, die Protagonisten einer neuen Welt zu sein. … Die Welt braucht Jugendliche wie Euch!», rief der Bischof den Teilnehmern zu.
Jugend als Hoffnungsträgerin
An der Messe nahmen nach ersten Polizeischätzungen um die 400’000 Menschen teil. Nach Veranstalterangaben waren es über 500’000 Teilnehmer. Auch Franziskus hatte kurz nach seiner Ankunft in Rio die Rolle der jungen Generation als Hoffnungsträger für die Welt hervorgehoben.
Die Jugend sei das Fenster, durch das die Zukunft in die Welt eintrete. Der Papst zeigte sich mit dem Auftakt seiner Reise zufrieden. «Ein Dank an Euch alle und alle Behörden für den grossartigen Empfang in Rio», twitterte er.
Missionarisches Ziel
Der Weltjugendtag steht unter dem Motto «Geht hin und macht zu Jüngern alle Völker der Erde», was dem Matthäus-Evangelium entnommen ist. Rio Erzbischof dankte auch dem emeritierten Papst Benedikt XVI. für die Entscheidung, Rio als Veranstaltungsort zu wählen. «Wir wissen, dass er (Benedikt) uns im Gebet begleitet», sagte Tempesta.
Papst Franziskus beginnt mit seinem Reise-Programm an (diesem) Mittwoch, wenn er in Brasiliens bedeutendsten Marien-Wallfahrtsort Aparecida rund 260 Kilometer von Rio entfernt eine Messe zelebriert. Am Nachmittag besucht er in Rio dann ein Spital.