Gut ein Jahr nach dem Sturz des früheren ägyptischen Staatschefs Husni Mubarak hat in dem Land am Samstag die Nominierungsphase für die Präsidentschaftswahl Ende Mai begonnen.
Kandidaturen müssen von mindestens 30 Parlamentsabgeordneten oder von 30’000 Wahlberechtigten unterstützt werden. Alle im Parlament vertretenen Parteien, von denen die meisten der islamistischen Strömung angehören, dürfen zudem eigene Bewerber nominieren.
Zur Wahl antreten wird etwa der frühere Generalsekretär der Arabischen Liga, Amr Mussa, der unter der Herrschaft Mubaraks auch ägyptischer Aussenminister gewesen war.
Auch das frühere Mitglied der Muslimbruderschaft Abdel Moneim Abul Futuh wird bei dem Urnengang am 23. und 24. Mai kandidieren. Zu den Kandidaten zählen ferner Ahmed Schafik, letzter Regierungschef Mubaraks, der Salafist Hasem Abu Ismail und seitens der Armeeführung Mansur Hassan, Chef einer Beraterkommission.
Der lange Zeit als möglicher Kandidat gehandelte frühere Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und Friedensnobelpreisträger, Mohamed ElBaradei, hatte sich hingegen bereits vor einiger Zeit aus dem Rennen zurückgezogen.
Der Wahlkampf soll nach dem Ende der Nominierungsfrist am 8. April beginnen. Die Muslimbrüder, grösste parlamentarische Gruppe, kündigten an, am Ende der Nominierungsfrist einen „Konsenskandidaten“ zu benennen.
In den vergangenen Monaten hatten die Ägypter beide Kammern des Parlaments in der Hauptstadt Kairo gewählt. Aus den Abstimmungen gingen islamistische Parteien als klare Sieger hervor.
Nach der Wahl eines neuen Präsidenten soll der seit dem Sturz Mubaraks im Februar 2011 herrschende Militärrat seine Macht abgeben. Allerdings gibt es wachsende Zweifel, ob das Militär tatsächlich dazu bereit sein wird.