In Deutschland können langjährig Beschäftigte künftig schon mit 63 Jahren ohne Kürzungen in Rente gehen. Der Bundestag stimmte am Freitag mit grosser Mehrheit dem Rentenpaket der schwarz-roten Koalition zu.
Mit 63 in Pension gehen können jene Personen, die 45 Beitragsjahre aufweisen können. Zeiten der Arbeitslosigkeit werden dabei begrenzt angerechnet. Etwa 200’000 Beschäftigte eines Jahrgangs könnten davon profitieren.
Das Paket enthält auch eine höhere Rente für ältere Mütter. Frauen, die Kinder vor 1992 zur Welt brachten, wird dafür ein zusätzliches Versicherungsjahr angerechnet. Ausserdem sind Verbesserungen für Erwerbsminderungsrentner und mehr Geld für gesundheitliche Rehabilitationsmassnahmen enthalten.
Es gibt auch die Möglichkeit, über das Pensionsalter hinaus zu arbeiten. Die Neuregelungen sollen am 1. Juli in Kraft treten. Die Kosten der Reform werden auf 160 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 geschätzt. Vor allem die Wirtschaftsverbände hatten die Rentenreform heftig kritisiert.
Kompromiss der Koalitionspartner
Die Koalition von Christdemokraten und Sozialdemokraten verfügt im Parlament über rund 80 Prozent der Abgeordnetensitze. Für die Regelungen stimmten denn auch 460 Abgeordnete, es gab 64 Nein-Stimmen und 60 Enthaltungen.
Das Rentenpaket entstand als Kompromiss zwischen Christdemokraten und Sozialdemokraten in den Koalitionsverhandlungen im vergangenen Herbst. Die CDU/CSU setzte die verbesserte Mütterrente durch, die SPD die Rente mit 63. In Deutschland liegt das Pensionsalter derzeit bei 65. Es steigt aber bis 2030 schrittweise auf 67 an.