Die Polen müssen künftig bis zum 67. Lebensjahr arbeiten, ehe sie das Rentenalter erreichen. Das entschieden die Abgeordneten des polnischen Parlaments am Freitag nach einer hitzigen und emotional geführten Debatte.
Für das Reformprojekt der liberalkonservativen Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk stimmten 268 Abgeordnete bei 185 Gegenstimmen und drei Enthaltungen.
Das Rentenalter soll von 2013 an stufenweise angehoben werden. Bisher müssen Frauen bis zum 60. und Männer bis zum 65. Lebensjahr arbeiten.
Die Rentenreform ist eines der umstrittensten Projekte der Regierung Tusk. Das Thema hatte wochenlang für Streit in der Koalition mit der Bauernpartei PSL gesorgt. Sowohl die linke als auch die nationalkonservative Opposition lehnen die Anhebung des Rentenalters ab.
Während der Debatte und Abstimmung versammelten sich vor dem Parlament mehrere hundert Mitglieder der polnischen Gewerkschaft „Solidarnosc“ (Solidarität). Sie wollten die Abgeordneten daran hindern, das Gebäude zu verlassen.