Der Bündner Stromkonzern Repower verkauft sein Projekt zur Realisierung des Gas- und Dampfkraftwerks in Leverkusen an die Firma STEAG. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Repower habe sich entschlossen, das Projekt in Deutschland nicht selber zu realisieren, sondern es zu verkaufen, teilte der Stromkonzern am Montag mit. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses und die tiefen Energiepreise schränkten die Investitionsfähigkeit von Repower ein, begründete der Konzern den Entscheid.
Repower gehe davon aus, dass sich daran mittelfristig nichts ändere. Der Konzern wolle die zur Verfügung stehenden Mittel auf die Instandhaltung und Erneuerung bestehender Wasserkraftwerke und auf wenige strategische Vorhaben konzentrieren.
Im Chempark in Leverkusen im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen soll ein Gas- und Dampfkraftwerk entstehen. Die Detailplanung ist nach Angaben von Repower weit fortgeschritten, wesentliche Bewilligungen liegen vor. Der Bündner Stromkonzern sieht für das Projekt «sehr gute Realisierungschancen».
Zurückhaltender zeigt sich Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG: Einen Baubeschluss werde die STEAG erst «bei verlässlichen energiepolitischen Rahmenbedingungen treffen», wird Rumstadt in der Medienmitteilung zitiert.
Die Firma STEAG mit Sitz in Hessen ist nach eigenen Angaben einer der grössten Stromerzeuger in Deutschland. Die rund 6000 Mitarbeitenden der STEAG erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro und ein Konzernergebnis nach Steuern von 198,9 Millionen Euro. In Deutschland betreibt das Unternehmen elf Kraftwerke.
Der Bündner Stromkonzern Repower blickt auf schwierige Jahre zurück. Vergangenes Jahr schrieb er einen Verlust von 33 Mio. Franken, im Jahr zuvor waren es gar 152 Mio. Franken gewesen.