Reptilien als Haustiere sind Ansteckungsrisiko für Kleinkinder

Schildkröten, Schlangen, Eidechsen und andere Reptilien können bei Kleinkindern schwere, zum Teil tödliche Infektionskrankheiten hervorrufen. Untere anderem bestehe die Gefahr einer Salmonellose und von Hirnhautentzündungen, warnen französische Wissenschaftler.

Echse in einem Zoogehege (Symbolbild) (Bild: sda)

Schildkröten, Schlangen, Eidechsen und andere Reptilien können bei Kleinkindern schwere, zum Teil tödliche Infektionskrankheiten hervorrufen. Untere anderem bestehe die Gefahr einer Salmonellose und von Hirnhautentzündungen, warnen französische Wissenschaftler.

Die Forscher, die an zwei französischen Forschungsinstituten sowie bei Gesundheitsbehörden arbeiten, werteten 77 Fälle von Infektionen bei Kleinkindern aus, die auf den Kontakt mit Reptilien zurückzuführen waren. Drei der Kinder starben – zwei an Salmonellose, die schweren Durchfall und hohes Fieber hervorruft, ein Baby starb an Hirnhautentzündung.

Mit Salmonellen infiziert

Die meisten der erkrankten Kinder hatten Kontakt zu Schildkröten und Leguanen, die wegen ihrer geringen Grösse besonders häufig als Haustiere gehalten werden. In anderen Fällen wurden die Infektionen durch andere Reptilien und Schlangen übertragen. Bei diesen Tierarten ist jedes Zweite mit Salmonellen infiziert.

Eine Übersicht über 66 veröffentlichte Studien aus den vergangenen 20 Jahren zum Thema bestätigt das Risiko, wie die Forscher am Dienstag in der Fachzeitschrift «Bulletin épidémiologique hebdomadaire» (BEH) berichteten.

Salmonellen könnten unter bestimmten Bedingungen mehrere Woche überleben, warnen die Autoren. Zudem könnten sie auch übertragen werden, wenn Kinder keinen direkten Kontakt zu den Tieren hätten – etwa über die Hände ihrer Eltern oder durch die Luft.

Mehrere Länder haben den Studien zufolge vor diesen Risiken gewarnt, darunter die USA, Kanada und Grossbritannien. In den USA etwa wird Eltern von Kindern unter fünf Jahren empfohlen, keine Reptilien als Haustiere zu halten. In Frankreich werden gemäss der Studie in drei Prozent der Haushalte Reptilien gehalten, vor allem Schildkröten.

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